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Fachverband kritisiert Pläne der KJBE

Sozialpädagogen anstelle von Mütterberaterinnen? Der Schweizerische Fachverband Mütter- und Väterberatung zeigte sich gegenüber der Regierung «irritiert» über die Pläne der Fachstelle für familienergänzende Angebote.

04.02.19 - 04:30 Uhr
Politik
KJBE Planaterra
KJBE (Kinder- und Jugendberatung) im Familienzentrum Planaterra.
ARCHIV YANIK BÜRKLI

Teil des Konflikts zwischen den Mütter- und Väterberaterinnen und der Geschäftsleitung der Fachstelle für familienergänzende und familienunterstützende Angebote im Kanton Graubünden (KJBE) und dessen Vorstand sind auch unterschiedliche Ansichten über das Berufsbild. Denn anstelle von Mütter- und Väterberaterinnen (MVB) sollen vermehrt auch Sozialpädagogen angestellt werden. Als Grund nennt die KJBE die Ausdehnung des Leistungsauftrags für 4- bis 5-jährige Kinder.

Dieses Vorgehen hat auch den Schweizerischen Fachverband Mütter- und Väterberatung «irritiert». Mit einem Schreiben wandte sich der Verband vergangenen November an den damals zuständigen Regierungsrat Christian Rathgeb.

«Als Fachverband sind wir irritiert darüber, dass in letzter Zeit offenbar anstelle von ausgebildeten Mütter- und Väterberaterinnen vor allem Sozialpädagoginnen angestellt werden», schrieb Verbandspräsident Eusebius Spescha. Dies erachte man als ungünstig, weil in der MVB doch viele Fragen rund um Gesundheit und Entwicklung zur Sprache kommen, für welche eine Sozialpädagogin in der Regel wenig spezifisches Fachwissen mitbringe. In Klammer fügt Spescha hinzu: «Der unterzeichnende Präsident hat 15 Jahre lang eine Höhere Fachschule für Sozialpädagogik geleitet und erachtet sich als legitimiert, dies einschätzen zu können.»

Regierungsrat Rathgeb äussert sich nicht mehr zum Thema. «Ich habe mit der Departementsübergabe an Regierungsrat Peter Peyer alle Dossiers, auch die MVB, übergeben», schreibt er.

Infos Mitte Woche erwartet

Mitte dieser Woche soll zudem der Vorstand der KJBE die Mütterberaterinnen «zum weiteren Vorgehen innerhalb der KJBE vollständig informieren», teilte Barbara Grass, Präsidentin des Vorstandes, den Beraterinnen am Freitag mit.

Peyer nimmt im Interview Stellung zu den Spannungen und Vorwürfen:

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