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Dis Suche nach einem Altstadtförderer verzögert sich

Die Gründung des Altstadtforums in Rapperswil-Jona ist komplizierter als angenommen. Dadurch verzögert sich auch die Einsetzung eines sogenannten Altstadtförderers. Dieser kann frühestens Mitte des nächsten Jahres seine Arbeit als Koordinator aufnehmen.

03.12.18 - 04:30 Uhr
Politik
Schön und ruhig: Ein Altstadtförderer soll der Rapperswiler Altstadt Leben einhauchen.
Schön und ruhig: Ein Altstadtförderer soll der Rapperswiler Altstadt Leben einhauchen.
EVA PFIRTER

Wie soll die Altstadt in zehn Jahren aussehen? Wie gelingt es, wieder mehr junge Menschen in die Altstadt zu locken? Und wie kann die Stadt den unter Druck geratenen Detailhandel unterstützen? Solche und ähnliche Fragen sollen im Alstadtforum diskutiert werden. Elf Personen haben sich im vergangenen Sommer zu einer ersten Sitzung getroffen. Inzwischen gibt es bereits 13 Vertreter der Bereiche Kultur, Detailhandel, Gastronomie, Tourismus und dem Verein für eine wohnliche Altstadt, wie Stadtrat Thomas Furrer auf Anfrage sagt.

Sobald das Altstadtforum sich konstituiert hat, werden die Mitglieder eine Art Manager ernennen. Dieser soll künftige Projekte in der Alstadt koordinieren und dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Akteure an einem Strang ziehen. Die Idee eines solchen Koordinators kommt jedoch nicht bei allen Akteuren der Stadt gut an (diese Zeitung berichtete mehrfach). Entstanden ist sie in einem dreiteiligen Workshop zum Thema «Kooperative Altstadtentwicklung» im Jahr 2017.  


Offene Fragen zur Mitgliedschaft


Bis Altstadtforum und Koordinator ihre Arbeit aufnehmen können, dauert es nun aber länger als erwartet. Die formale Gründung des Altstadtforums verzögere sich, wie Thomas Furrer erklärt. «Die Gespräche zur Klärung von Details auf dem Weg zur Vereinsgründung des Altstadtforums sind noch im Gange.» Insbesondere das Thema «Mitgliedschaft» werfe Fragen auf, sagt der Ressortvorsteher Bau, Liegenschaften. Können nur bestehende Organisationen mit eigenen Statuten oder auch andere Interessensgruppierungen Mitglied werden im Forum? Und wie sieht es mit Einzelpersonen aus? Diese Fragen seien bisher ungeklärt, sagt Furrer.

Komplizierter als erwartet scheint auch die Mitgliedschaft der Vereine Einkaufsziel Rapperswil-Jona und Gastliche Altstadt zu sein. Das Problem: Für ihre Grundsatzentscheide zu einer allfälligen Mitgliedschaft und einem jährlichen Finanzbeitrag benötigen beide einen Hauptversammlungsbeschluss. Diesen gelte es nun abzuwarten. Sicher ist hingegen bereits heute die Mitgliedschaft von Rapperswil Zürichsee Tourismus, von der Wohnlichen Altstadt und der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona.


Unklare Rolle der Stadt


Offen ist auch die Frage, ob die Stadt ordentliches Mitglied im Forum wird oder als ständiger Partner und Beobachter gegenüber dem Verein und dessen Vorstand auftritt. Erst wenn die Fragen der Mitgliedschaften geklärt sind, kann das Altstadtforum in einem nächsten Schritt das Anforderungsprofil des Altstadtförderers ausarbeiten. Damit verknüpft ist die Frage nach dem Pensum dieses Managers, der im Idealfall bestens vernetzt ist in der Stadt und das Vertrauen der Detailhändler, Gastronomen und Kulturschaffenden geniesst. Auch die Finanzierung dieses «Projektkoordinators Altstadt», wie ihn die Stadt nun nennt, ist noch ungeklärt. Die Stadt hatte sich vor einem Jahr bereit erklärt, ein solches Mandat mitzufinanzieren.


Unsichere Zukunft für Detaillisten


Eines der drängendsten Probleme in der Rapperswiler Altstadt sind die häufigen Mieterwechsel. Dies zeigte eine erste Sitzung interessierter Forumsteilnehmer im vergangenen Sommer. Ziel sei es, «mehr Einfluss auszuüben», resümiert Furrer. Das heisst: Negativbeispiele wie jenes des verwaisten  Holzspächts am Hauptplatz wolle man in Zukunft verhindern.

«Die offenen Detailfragen bedeuten, dass das Altstadtforum erst frühestens gegen Mitte 2019 seine Arbeit aufnimmt.» Auch die Suche nach einem Projektkoordinator Altstadt wird sich verzögern, wie Thomas Furrer festhält. Ursprünglich war geplant, dass sich das Altstadtforum im September auf die Statuten einigt und offiziell einen Verein gründet. Anschliessend hätte die Stelle des Koordinators ausgeschrieben werden sollen. Nun verschieben sich sowohl Vereinsgründung als auch die Einsetzung des Koordinators. Gemäss Furrer soll der Altstadtförderer aber definitiv in der zweiten Hälfte 2019 seine Arbeit aufnehmen.

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