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Stadt will eine Million Franken in neue Liegewiese investieren

Spielen, liegen, baden: Auf Druck der Anwohner hält der Stadtrat an der beliebten Liegewiese im Lido Rapperswil-Jona fest. Neben einem Zugang zum nahen Schwimmbad sollen ein Kiesstrand sowie ein Holzsteg mit Möglichkeiten zu Wassersport-Aktivitäten entstehen.

09.11.18 - 04:40 Uhr
Politik

Die Bemühungen haben gefruchtet: Über 400 Personen haben im vorletzten Sommer innert Wochenfrist eine Petition für den Erhalt der Liegewiese im Lido Rapperswil-Jona unterzeichnet. Mit Erfolg: Gestern präsentierte Bauchef Thomas Furrer (parteilos) an der Medienkonferenz zur kommenden Bürgerversammlung die Pläne für die neue Lido-Wiese. Diese soll rund 4500 Quadratmeter umfassen, was ungefähr der Grösse eines Fussballfelds entspricht. Furrer rechnet mit Baukosten in der Höhe von rund 1 Million Franken.

Neben einer Wiese, die zum Spielen und Erholen einlädt, plant die Stadt mehrere Bäume für etwas Schatten sowie eine Hecke ein. Zum Wasser hin soll Kies aufgeschüttet werden, wie Furrer erklärte: «Ein Sandstrand wäre nicht ortsgerecht, deshalb haben wir uns für Kies entschieden.» Insgesamt sei das Projekt «nahe an den Vorstellungen der Petitionäre», resümierte Furrer. Der Stadt schwebe für die Lido-Wiese insgesamt eine «zurückhaltende Gestaltung» vor. Die rund 100 Meter lange Uferzone soll zum See hin in einen Kiesstrand übergeben. Wer nicht liegen möchte, soll auf fest in-stallierten Sitzgelegenheiten auf der Wiese Platz nehmen können.

Möglichkeiten für Wassersport

Den alten Holzsteg will die Stadt abbrechen. Auch die dort angebrachten Bootsplätze sollen verschwinden. Dafür plant Furrer einen neuen Holzsteg, der auch allfälligen Wassersportlern dienen könnte. «Es ist denkbar, dass Sportbegeisterte den Steg als Ausgangspunkt für einen Ausflug auf dem Stand-Up-Paddle nutzen.» Für Personen, die ins nahe Schwimmbad Lido gelangen möchten, bringt die Stadt ein Tor an.

Auch das Thema Hunde hat Thomas Furrer an der Medienkonferenz zur Bürgerversammlung angesprochen. «Wir denken, dass Leinenpflicht das Richtige ist für die neue Liegewiese.» Ein Hundeverbot wäre jedoch zu drastisch, ergänzte Martin Stöckling. «Diese Frage sieht je nach Saison anders aus.» Während im Winterhalbjahr freilaufende Hunde kaum jemanden stören dürften, seien diese im Sommer durchaus ein Störfaktor: «Herumtollende Hunde zwischen Badenden sind wohl nicht gerade ideal.»

Belasteter Boden

Auch der Untergrund der Liegewiese muss bearbeitet werden. Der Grund: Am Lido liegt Bauschutt begraben. «Es besteht aber keine chemische Verunreinigung des Bodens», beschwichtigt Furrer. Die Entsorgung des belasteten Bodens kostet rund 80 000 Fran-ken. Stimmt die Bürgerversammlung am
5. Dezember dem Vorhaben zu, beginnt die Stadt im Juni des kommenden Jahres mit der Ausführung des Projekts. Fertig wäre die neue Liegewiese im Dezember 2019. «Es wäre ein guter Zeitpunkt für die neue Liegewiese», ist Furrer überzeugt. «Wir könnten das Projekt Hand in Hand mit der Sanierung des Hafens Lido umsetzen.»

Mehr Flexibilität für den Stadtrat

Neben dem Antrag des Stadtrats zum Budget und jenem über den Baukredit für die öffentliche Liegewiese, stellt die Exekutive an der kommenden Bürgerversammlung auch einen Antrag für einen Rahmenkredit zur Umsetzung von Fuss- und Veloverkehrsmassnahmen. Zu diesem gehört unter anderem auch ein Konzept zum Langsamverkehr, welches die Stadtregierung kommende Woche dem Stadtforum präsentieren wird.

Der beantragte Rahmenkredit von 1 Million Franken soll dem Stadtrat zu mehr Spielraum verhelfen. Konkret könnte mit diesem ein Veloweg zum Joner Bahnhof verbreitert werden. Auch kleinere Baumassnahmen im Umkreis des geplanten Alterszentrum Schachen wären durch diesen Rahmenkredit abgedeckt. Der Rahmenkredit verspreche nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch «mehr Lust und weniger Frust» für den Bauchef.

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