Wenn Retter nicht zum Unfall gelangen
Weil keine oder nur eine ungenügende Rettungsgasse gebildet wird, haben die Einsatzkräfte immer wieder Schwierigkeiten, den Unfallort zu erreichen. Das wird auch auf den Bündner Strassen festgestellt.
Weil keine oder nur eine ungenügende Rettungsgasse gebildet wird, haben die Einsatzkräfte immer wieder Schwierigkeiten, den Unfallort zu erreichen. Das wird auch auf den Bündner Strassen festgestellt.
In Deutschland und Österreich ist es bereits Gesetz, in der Schweiz noch nicht. Bilden Autofahrer auf Autobahnen und Autostrassen bei stauendem Verkehr eine Rettungsgasse, kann dies verunfallten oder erkrankten Personen das Leben retten. Der Bundesrat will das Bilden von Rettungsgassen nun zur Pflicht machen. Diese und weitere Änderungen der Verkehrsregeln sind derzeit in der Vernehmlassung. Denn Rettungsdienste haben oft Mühe, zwischen den stehenden Autos hindurch zum Unfallort zu gelangen.
Dieses Problem kennt auch die Kantonspolizei Graubünden. «Den Verkehrsteilnehmenden ist die Rettungsgasse grundsätzlich bekannt, trotzdem klappt die Bildung nicht immer», sagt Mediensprecherin Anita Senti. Die Rettungsgasse werde oft erst unmittelbar beim Herannahen der Einsatzfahrzeuge geformt und nach deren Durchfahrt wieder geschlossen. So müsse die Gasse für jedes einzelne Einsatzfahrzeug immer wieder neu geschaffen werden.
Im Schritttempo vorbei
Gute und schlechte Erfahrungen mit Rettungsgassen machten auch Renato Moresi und Armin Sutter von der Rettung Chur. Der stellvertretende Betriebsleiter und der Rettungssanitäter haben selbst Fälle erlebt, in denen die Rettungsgasse versperrt wurde und die Rettung nur im Schritttempo vorbeifahren konnte. Für Moresi ist klar: «Rettungsgassen sind wichtig. Sie können über Leben oder Tod entscheiden.»
Stefanie Studer wuchs in Klosters auf und lebt heute in Felsberg. Sie arbeitet seit 2009 für die Medienfamilie Südostschweiz, seit 2020 als stv. Chefredaktorin Online/Zeitung und Dienstchefin der «Bündner Zeitung».
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