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Erste Strafe für Vorfall mit Steinen in Rekrutenschule

Eine Videoaufnahme von Uniformierten, die auf Befehl einen Kameraden mit Gegenständen bewerfen, hatte vor einer Woche die Schweizer Militärjustiz auf den Plan gerufen. Nun ist eine erste Disziplinarstrafe ausgesprochen worden.

Agentur
sda
22.10.18 - 18:45 Uhr
Politik
Der Chef der Armee, Korpskommandant Philippe Rebord, besuchte die betroffene Rekrutenschule. (Archivbild)
Der Chef der Armee, Korpskommandant Philippe Rebord, besuchte die betroffene Rekrutenschule. (Archivbild)
KEYSTONE/MARCEL BIERI

Die Disziplinarstrafe sei ein Arrest von fünf Tagen, wie Armeesprecher Stefan Hofer am Montag gegenüber der Agentur Keystone-SDA eine Meldung des Nachrichtenportals Nau.ch bestätigte. Gegen wen diese Strafe ausgesprochen wurde, will die Armee derzeit nicht kommunizieren.

Gemäss Hofer laufen aktuell parallel zwei Untersuchungen, eine durch die Militärjustiz (Thusis) und eine weitere, bei der in einem Disziplinarverfahren Verstösse gegen Dienstvorschriften untersucht werden. Bei der letzteren sei nun durch den Kommandanten eine erste Disziplinarstrafe von fünf Tagen Arrest ausgesprochen worden.

Armeechef besucht Rekrutenschule

Die Militärjustiz startete letzte Woche eine vorläufige Beweisaufnahme in der Sache. Der Chef der Armee besuchte die betroffene Rekrutenschule. Der Fall, über den das Tessiner Fernsehen RSI letzten Dienstag berichtete, sei bei ihnen aktenkundig, bestätigte damals ein Sprecher der Militärjustiz. Es werde abgeklärt, ob strafrechtliches Handeln vorliege.

Die Szene, die auf dem Video zu sehen sei, habe sich bereits am 14. September in Emmen in der Flab RS 33 ereignet. Diese befinde sich aktuell in der Verlegung in S-chanf. Die Militärpolizei ermittle.

Quelle: srf.ch

Auf Twitter äusserte sich am Freitag auch das Verteidigungsdepartement (VBS) und sprach von der Misshandlung eines Tessiner Rekruten. Die Armee akzeptiere keine körperliche Züchtigung. Der Chef der Armee besuche die betroffene RS.

Der TV-Sender will das Video vom Vater des Opfers erhalten haben. Der Rekrut sei auf Kommando mit Nüssen und Steinen beworfen worden. Die Aufnahme davon habe sich in der Folge rasch verbreitet. Der Sprecher der Militärjustiz sagte, man habe bereits vor der Veröffentlichung des Videos Kenntnis vom Fall gehabt.

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