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Zweifel an Kompetenz der Planer

SVP-Kantonsrätin Hedy Fürer aus Bollingen wollte von der Regierung wissen, wie es nach dem abgelehnten Strassenprojekt in Rapperswil-Jona weitergeht. Mit der Antwort ist sie unzufrieden.

Südostschweiz
19.10.17 - 16:22 Uhr
Politik
Zwei Gegner mit den Plänen.
Zwei Gegner mit den Plänen.
DANIEL GRAF

Hedy Fürer, SVP-Kantonsrätin aus Bollingen, ist alles andere als zufrieden. Nachdem die Einwohner von Rapperswil-Jona ein Teilstrassenprojekt beim Knoten Feldli-/St. Gallerstrasse abgelehnt hatten, wollte Fürer wissen, wie es denn nun weitergehe – und ob dort nicht ein Kreisel gebaut werden könne.

Die Regierung antwortete wie folgt: «Die Fachplaner raten aus Gründen der Kapazität, der Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs, des Städtebaus und der Attraktivität für den Fuss- und Veloverkehr ganz klar von einem Kreisel ab und empfehlen einen T-Knoten mit Lichtsignalsteuerung.» Für Fürer ist diese Begründung «nicht nachvollziehbar»: «Der Fuss- und Veloverkehr beim Stadthauskreisel ist weit grösser als an der Feldlistrasse und dort käme niemandem in den Sinn, wieder ein Rotlicht zu installieren», sagt sie. Und sie setzt noch einen drauf: «Die Frage sei erlaubt, ob wir eventuell unsere Fachplaner austauschen sollten.»

Ein weiterer Kritikpunkt ist für Fürer die geplante Allee: «Der spärliche Platz auf der Strasse darf ganz sicher nicht noch mit Bäumen durchsetzt werden.» Solche Pläne sähen auf dem Papier zwar immer schön aus. «Doch die Realität ist meist eine andere», sagt Fürer.

Für sie zeigt die Antwort der Regierung «klar auf, dass dieses Strassenprojekt nur ausgearbeitet wurde, um den Bau des Jona Center zu ermöglichen».

Abstimmung frühestens 2018

Sie fordert deshalb nun einen runden Tisch mit den Behörden, dem Investor und der IG Stopp Jona Center, welche den Bau des neuen Centers zu verhindern versucht.

«Für mich ist klar, dass dieses Thema nicht vom Tisch ist. Die SVP wird jede Möglichkeit nutzen, um an diesem Knotenpunkt einen provisorischen Kreisel zu ermöglichen, und auf politischem Weg den nötigen Druck ausüben», stellt Fürer klar. Weiter müsse aufgezeigt werden, «wie die Verkehrsverbindungen in die Stadt im Ganzen funktionieren – und nicht nur so tröpfchenweise». Die Zukunft des Jona Center steht damit weiter in den Sternen. Der städtische Bauchef Thomas Furrer sagte gegenüber der «Zürichsee-Zeitung», über das Projekt werde frühestens nächstes Jahr abgestimmt.

Und Investor Hans Nef sagt auf Anfrage, es sei zu früh, um konkrete Aussagen zu machen: «Wir können zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme zu Ihren Fragen abgeben», lässt er ausrichten. «Wir gehen aber davon aus, dass wir in ein bis zwei Monaten mehr dazu kommunizieren können.»

Vorerst bleibt er somit bei seinen Plänen: Er will in einem Neubau 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche, dazu 180 Wohnungen in bezahlbarem Rahmen sowie Raum für Büros und das Kleingewerbe zur Verfügung stellen.

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