Schmerkner Firma nach Brand in Notlage

Mitten in Chur hat in der Nacht auf gestern ein Grossbrand das Postauto-Depot vollständig zerstört. Die Feuerwehr kämpfte stundenlang mit den Flammen, trotzdem brannten mindestens 20 Fahrzeuge aus. Das Vordach über dem Platz ist einsturzgefährdet und wird nun von Statikern untersucht.

Unmittelbar neben dem Depot betreibt die Thomann Nutzfahrzeuge AG aus Schmerikon eine Garage. Zum Zeitpunkt des Brandes waren laut Geschäftsführer Luzi Thomann dort Omnibusse und andere Kundenfahrzeuge untergebracht. Die Schäden seien immens: «Kundenfahrzeuge, die auf dem Vorplatz parkiert waren, gingen in Flammen auf, und aufgrund der enormen Hitze haben sich die Tore verbogen und Teile unseres Materials und unserer Werkzeuge wurden beschädigt.»

Auf unbestimmte Zeit gesperrt

Der Zugang zum Gelände sei zurzeit verboten: «Statiker müssen erst die Stabilität des Dachs überprüfen», erklärt Thomann. Wann er und seine Mitarbeiter die Garage wieder betreten dürfen, sei zurzeit unklar. «Wir rechnen damit, dass das noch zwei bis fünf Monate dauern könnte.» Wie hoch der Schaden für die Firma sei, kann Thomann zurzeit noch nicht abschätzen. «Ich gehe über den Daumen gepeilt davon aus, dass er mindestens eine halbe Million Franken beträgt, vermutlich mehr.»

Als ihn sein Betriebsleiter der Churer Garage am Mittwochabend über den Brand in Kenntnis setzte, sei Thomann zuerst erschrocken. «Dann galten meine Gedanken der Sicherheit der Menschen, und ich hoffte, dass niemand verletzt wird.» Doch Thomann dachte auch an seine Kunden: «Als klar wurde, dass wir in der Garage auf unbestimmte Zeit keine Aufträge erledigen können, begannen wir sofort mit den Überlegungen, wie wir die Kundenaufträge trotzdem ausführen können.»

Thomann betreibt in Chur eine zweite Garage an der Industriestrasse. «Wir haben Personal, Material, Arbeit und teils auch die Infrastruktur angepasst und können nun sämtliche Aufträge dort ausführen», sagt der Geschäftsführer. Trotzdem könnten kleinere Verspätungen bei der Ausführung von Kundenaufträgen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Ab Montag stehe in Trimmis eine weitere Übergangsmöglichkeit zur Verfügung.

In Notlagen zusammenrücken

«Es ist für uns eine Herausforderung, da wir sämtliche Aufträge auf engerem Raum ausführen müssen», sagt Thomann. «Doch in Notlagen steht man zusammen.»

Videos und Bilder zum Grossbrand in Chur gibt es hier.