Armon Orlik bodigt Samuel Giger – am Ende jubeln beide
Beim Glarner-Bündner Kantonalschwingfest in Ziegelbrücke teilen sich mit Armon Orlik und Samuel Giger nach einem turbulenten Festverlauf am Ende die beiden Topfavoriten den Sieg.
Beim Glarner-Bündner Kantonalschwingfest in Ziegelbrücke teilen sich mit Armon Orlik und Samuel Giger nach einem turbulenten Festverlauf am Ende die beiden Topfavoriten den Sieg.

Jakob Heer
Nach einem turbulenten Festverlauf drehte der in Rapperswil-Jona wohnhafte Armon Orlik im Schlussgang den Spiess um und bezwang Damian Ott, gegen den er im Anschwingen noch verloren hatte. Weil Samuel Giger, der nach fünf Gängen mit Orlik gleichauf Zweiter war, den letzten Gang mit einer Zehn gewann, setzte es einen geteilten Sieg ab.
Samuel Giger im Eiltempo
Samuel Giger schwang in den ersten vier Gängen total kaum eine Minute und sah lange wie der sichere Sieger aus. Martin Schuler, Corsin Jörger und Janos Bachmann wurden allesamt mit Kurz bezwungen. Bachmann und der 16-jährige Glarner Sales Tschudi konnten am Vormittag mit Giger mithalten und gewannen ebenfalls alle drei Duelle. Der Winterthurer gegen Ueli Hegner, Tobias Signer und Reto Schlegel. Tschudi gegen Michael Buchmann, Manuel Weber sowie Niklas Lötscher. Der Glarner verlor wie Bachmann in der Folge den vierten Gang.
Nach dem An- und Ausschwingen lag Samuel Giger einen Punkt vor Mario Tschudi und Damian Ott. Der Glarner, ein Cousin von Sales Tschudi stellte mit Adrian Elmer und gewann drei Begegnungen. Ott bezwang im zweiten Gang Thomas Burkhalter und im vierten Jeremy Vollenweider. Noch vor der Mittagspause wurde ihm mit Domenic Schneider ein zweiter Eidgenosse zugeteilt, den er trotz Vorteilen nicht bezwingen konnte. So liess auch er Punkte liegen. Armon Orlik kam mit Erfolgen über Philipp Lehmann, Aron Kiser und Benjamin Züger wieder heran. Speziell im zweiten Gang gegen Lehmann hatte er aber hart zu kämpfen.
Orlik stoppte Giger
Im fünften Gang überschlugen sich dann die Ereignisse. Samuel Giger wurde mit Armon Orlik eingeteilt. Giger stellte dabei seinen Gegner ab, was Orlik blitzschnell erblickte und wuchtig nachzog. Damit brachte er Giger aus dem Gleichgewicht. Am Boden liess Orlik den Thurgauer nicht mehr entweichen. So kam es, dass Orlik, der nach dem ersten Gang noch in Rücklage war, auf einmal wieder zurück im Geschäft um den Tagessieg war.
Nutzniesser Gigers Niederlage war auch Damian Ott, der Martin Schuler platt bezwang und neu die Führung übernahm. Giger und Orlik folgten einen Viertelpunkt hinter dem Toggenburger, wobei die Wahl als Gegner von Ott auf Orlik fiel.

In einem offenen Schlagabtausch im Schlussgang war es immer wieder Ott, der Orlik mit Kurz in Bedrängnis brachte. Nach einem weiteren Angriff von Ott konnte Orlik am Boden entweichen – frisch gegriffen zog Orlik Kurz und kam zum Resultat. Für den in Rapperswil-Jona wohnhaften Bündner ist es nach 2016, 2018, 2019 und 2022 der fünfte Sieg am «Glarner-Bündner». Mit seinem insgesamt 25. Kranzfestsieg machte er ein Viertelhundert perfekt. Es ist nach dem Erfolg am Zürcher Kantonalschwingfest Orliks zweiter grosser Triumph der Saison. «Obwohl schon die neunte Minute angebrochen war, konnte ich den Gang ausdauermässig gut durchstehen.», so Orlik. Weiter meinte er: «Der Schlussgang war ein schwieriges Duell, da wir beide des Gegners Schwünge und Stärken kannten.»
Giger löste seine Aufgabe gegen Philipp Lehmann im letzten Gang souverän und kam dadurch zu Rang 1b. Für den Thurgauer war es der bereits 35. Kranzfestsieg, der dritte in der laufenden Saison.
Alle Eidgenossen mit Kranz
Ott hatte ein starkes Notenblatt vorzuweisen und musste letztlich mit Rang vier vorliebnehmen. Ihm blieb der erste Glarner Triumph versagt. Insgesamt dominierten die sechs Eidgenossen den Wettkampf in Ziegelbrücke. So gewannen sie alle einen Kranz. Domenic Schneider und Samir Leuppi gewannen je fünf Duelle und sicherten sich einen Spitzenplatz. Schneider wurde letztlich Zweiter. Leuppi gewann nach dem missratenen Startduell auch alle Duelle, was gemeinsam mit Patrick Schiesser Rang drei ergab. Um den Kranz setzte er sich gegen Florian Riget durch.
Auch der sechste Eidgenosse, Marco Good, gewann Eichenlaub. Dies mit 56,50 Punkten und je drei Siegen sowie drei Gestellten. Nach den beiden Unentschieden in der ersten Tageshälfte benötigte es vom Oberländer jedoch eine Steigerung. Für die Nichteidgenossen war es schwierig, in die Domäne der Eidgenossen einzudringen. Umso erfreulicher waren die Auftritte der Einheimischen Patrik Schiesser und Mario Tschudi. Oder wie OK-Präsident Fridolin Beglinger sagte: «Es war ein Tag, an dem alles zusammenpasste.»
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