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Bedrohte Vögel fühlen sich am Oberen Zürichsee besonders wohl

Die Lachmöwe steht schweizweit auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Jede Fünfte von ihnen hat ihr Zuhause am Oberen Zürichsee – ein Zufall? Eher nicht.

Südostschweiz
09.05.25 - 17:11 Uhr
Linth
Plattform auf dem Obersee: Flussseeschwalben vergnügen sich beim Kloster Wurmsbach.
Plattform auf dem Obersee: Flussseeschwalben vergnügen sich beim Kloster Wurmsbach.
Pressebild

Trockenheit, Gewässerverschmutzungen und die Biodiversitätskrise setzen die Natur zunehmend unter Druck. Umso erfreulicher ist laut Kanton die positive Entwicklung der Vogelwelt am Obersee. Die Stadt Rapperswil-Jona und das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen arbeiten dafür gemäss einer Medienmitteilung eng zusammen und haben inzwischen die bereits dritte ufernahe Brutplattform für gefährdete Arten errichtet. Mittlerweile brüten rund 20 Prozent des Schweizer Brutbestands der Lachmöwe am Zürich-Obersee.

Die Plattformen stehen auf Stelzen rund zwei Meter über dem Wasser und imitieren natürliche Kiesinseln. Sie bieten den gefährdeten Lachmöwen und Flussseeschwalben sichere Brutplätze in einem zunehmend verbauten und gestörten Lebensraum. Die erste Brutplattform entstand 1996 vor dem Kinderzoo, die zweite folgte 2002 auf der Höhe des Klosters Wurmsbach. Weil der Bestand erfreulicherweise gewachsen ist, kam es in den letzten Jahren zu Platzmangel. Deshalb wurde nun in unmittelbarer Nähe der zweiten Plattform eine weitere Anlage gebaut.

Einfaches Mittel wirkt

Regierungsrat Beat Tinner und Stadtrat Christian Leutenegger vor Ort: Kurz nach dem Bau besiedelten die ersten Brutpaare der bedrohten Lachmöwe die neue Brutplattform vor dem Strandweg beim Kinderzoo Rapperswil-Jona. Bild: zVg
Regierungsrat Beat Tinner und Stadtrat Christian Leutenegger vor Ort: Kurz nach dem Bau besiedelten die ersten Brutpaare der bedrohten Lachmöwe die neue Brutplattform vor dem Strandweg beim Kinderzoo Rapperswil-Jona. Bild: zVg

Regierungsrat Beat Tinner und Christian Leutenegger, Stadtrat von Rapperswil-Jona, besichtigten die neu errichtete Brutplattform persönlich vom Boot aus. Der St. Galler Volkswirtschaftsdirektor Tinner ist erfreut zu sehen, dass mit einfachen Mitteln gewisse seltene Arten so wirkungsvoll gefördert werden können. Am Tag der Besichtigung herrschte reger Betrieb auf den Plattformen: Noch sind die Vögel mit dem Brüten beschäftigt, die ersten Küken werden in den nächsten Tagen erwartet.

Lachmöwen und Flussseeschwalben gehören zur Familie der Lariden und stehen beide auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die Laridenförderung am Zürich-Obersee wird durch Vertreter lokaler Ornithologen, dem kantonalen Amt für Natur, Jagd und Fischerei St.Gallen sowie der Stadt Rapperswil-Jona betreut und umgesetzt.

Der Bruterfolg auf den drei Brutplattformen wird durch eine Video-Kamera überwacht. Dieses Artenförderungsprojekt wird im Rahmen der kantonalen Biodiversitätsstrategie umgesetzt. (eing)

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