Mehr Biodiversität? Ja unbedingt!!!
Ich verfasse diesen Leserbrief als Bauernsohn, selbstständiger Naturgärtner und jemand der die Natur und Ihre volle Schönheiten kennt und schätzt. Sicherlich ist ein Stück weit ungerecht bei der Biodiversitätsinitiative den Landwirten den schwarzen Peter und künftig die Verantwortung für mehr Biodiversität zu zu schieben. Jedoch liegt es auf der Hand das unsere Landwirte unser Land bewirtschaften, pflegen und bebauen. Sie können künftig bei der Annahme der Initiaitve die Biodiversität aktiv fördern und mitgestalten. Auch wenn viel Landwirte um die Biodiversität Bescheid wissen und Wiesen später gemäht werden damit die Insekten Futter haben, braucht es aber auch Brutstätten, Eiablage- und Schlüpfplätze. Und diese können nicht existieren wenn Schluss und Endlich doch im selben Jahr alle Wiesen gemäht werden. Es nützt auch nichts wenn die Wiesen auf Teufel komm raus bis an den Waldrand hin gemäht werden, wenn das Futter dann doch liegen gelassen wird und vor Ort verottet....So verschwinden wertvolle Krautsäume welche ja vielleicht auch mal für zwei Jahre oder länger stehen bleiben können. Letzlich ist es aber wie Eingangs erwähnt unfair, die Landwirte alleine in die Pflicht zu nehmen. Der Kanton, das Astra und die Gemeinden betreuen sehr viele Grünflächen. Jährlich werden diese Flächen mehrmals gemäht und regelrecht geleckt, anstatt dort wo es die Sicherheit zulässt, einfach auch mal stehen gelassen. Unsere nördlichen Nachbarn schaffen das..... Aber auch jene Berufsleute welche sonst noch in der grünen Branche arbeiten, können Ihren Beitrag leisten. Ich denke wir alle müssen unser Handeln, unseren Konsum und unser Denken (Sauberkeitsdenken) gründlich hinterfragen. Mit der Biodiversitätsinitiative können wir einen Schritt in die richtige Richtung gehen. Zum Schreckgespenst Ernährungssicherheit kann ich mich nicht äussern, aber ich kann dazu sagen, das ohne die funktionierende Biodiversität die Ernährungssicherheit über kurz oder lang auch nicht gewährleistet ist. Möglicherweise ist sie sogar noch stärker gefährdet als mit der Initiative. Zum Schluss noch betreffend den 30% Biodiversitätsflächen welche die Bauern bei Annahme der Vorlage "hergeben" müssten: Liebe Bauern, nichts wird in der liberalen Schweiz so heiss gegessen wie es gekocht wird....
Darum: Sagt Ja zur Biodiversitätsinitiative am 22. September! Tun wir etwas für unsere Zukunft! Tun wir etwas bevor es zu spät ist, bevor unser Essen aus dem Labor kommt wo es künstlich bestäubt wird!
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Herr Nef, ich finde es sehr…
Herr Nef, ich finde es sehr mutig, dass Sie sich als Bauernsohn und selbständiger Naturgärtner gegen den Mainstream auflehnen. Ich bin gestern von Sevelen nach Sargans gewandert und habe unzählige Plakate und Fahnen an Bauernhöfen gesehen mit dem Text - NEIN zur extremen Biodiversitätsinitiative.
Wenn etwas extrem ist, dann das Klima und das Aussterben von Tieren und Pflanzen.
Herr Nef hat recht. Auch im…
Herr Nef hat recht. Auch im sogenannten Biosphärenreservat Val Müstair werden Strassenränder zur Unzeit gemäht. Wochenlang haben Pflanzen darauf hingearbeitet, zu erblühen, dann werden sie im Juli zusammen mit reifen Walderdbeeren abgeschnitten. Eine Arbeit, die man auch im September ausführen oder mal ganz einfach für ein Jahr aussetzen könnte. Doch Bürokraten sind keine Naturfreunde, sie tun nur "ihre Pflicht". Auch im Landwirtschaftgebiet darf kein Stein und kein Busch "ungestraft" liegen oder stehen bleiben...