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Die Illusion einer grünen Zukunft

Laut «Statistical Review of World Energy 2024» hat der weltweite Energieverbrauch in den letzten fünf Jahren einen historischen Höchststand erreicht: 620 Exajoule (EJ, E18 J) im Jahr 2023. Dieser Anstieg zeigt, dass die Energienachfrage trotz der Bemühungen um eine Energiewende weiterhin stark wächst. Erneuerbare Energien haben zwar an Bedeutung gewonnen, ihr Beitrag bleibt aber relativ gering. Wind- und Solarenergie ohne Wasserkraft liefern 2023 nur 17,1 EJ oder 2,7 % des gesamten Energieverbrauchs.

Fossile Brennstoffe dominieren weiterhin den Energiemarkt. 2023 stammten 81.5 % der weltweit nachgefragten Primärenergie aus Öl, Gas und Kohle. Diese fossilen Energieträger lieferten 505 EJ, ein Rekordwert. Besonders bemerkenswert ist, dass der Ölverbrauch auf über 100 Millionen Fass gestiegen ist, was ebenfalls ein historischer Höchststand ist. Diese Zahlen beweisen, dass die fossilen Energien trotz aller Klimaschutzbemühungen nicht nur bestehen bleiben, sondern sogar zunehmen. Noch nie wurde so viel fossile Energie verbraucht wie heute.

Der Energieverbrauch steigt und die CO2-Emissionen erreichen Rekordhöhen. Im Jahr 2023 wurden weltweit erstmals mehr als 40 Gigatonnen CO2 ausgestossen. Das sind 2% mehr als im Vorjahr. Die Emissionen sind trotz vieler Investitionen und Regulierungen nicht gesunken. Vor allem China und Indien haben mehr CO2 in die Luft gepustet als je zuvor. Sie haben die Reduktionsanstrengungen der westlichen Länder neutralisiert. In der Schweiz verursachen wir elf Tonnen CO₂ pro Kopf und Jahr. Gemäss BFS-Statistik sind es sechs Tonnen. Unsere energieintensiven Betriebe sind weggezogen, deshalb sind unsere CO₂-Werte gesunken. Norwegen ist bekannt für seinen Ökostrom. Im Jahr 2023 hat das Land mehr Öl und Gas exportiert als je zuvor. So macht man das in Norwegen: eigennützig.

Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir auf dem Weg zu einer Energiewende und einer signifikanten CO2-Reduktion sind. Die Zahlen zeigen deutlich, dass wir von einem Ende der fossilen Energien weit entfernt sind. Statt auf unrealistische Ziele zu setzen, sollten wir uns auf nachhaltige Vorsorgemassnahmen konzentrieren und uns auf den Klimawandel einstellen. Die Realität wird nicht besser, wenn man sie ignoriert. Das Pariser Klimaabkommen ist eine Geldverteilungsmaschine, mehr nicht. Das Klima leidet, die UNO profitiert. CO2-Reduktion ist eine Lüge.

Julius Candinas
04.07.24 - 10:50 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Die «Illusion einer Zukunft» müsste die Überschrift heissen. Das «Grün» kann ruhig weggelassen werden. Die Logik ist: einfach Sausenlassen. Als Alternative gibt es dann ja immer noch entweder weggespült werden oder langsam weichgegart werden. Statt nur den aktuellen Zustand zu beschreiben und auf der Bremse zu stehen wäre ein konstruktiver Beitrag an die überlebensnotwendige Energiewende sinnvoll.

Sie schreiben richtig: - Das Klima leidet, der Energieverbrauch steigt, die Realität wird nicht besser, wenn man sie ignoriert. -
Deshalb müssen wir der alternativen Energiegewinnung den Vorzug geben. Anstatt alle Massnahmen zu sabotieren, müssen die Rechtsnationalen alles tun, um Wind- und Solarenergie zu fördern.
Wenn wir es wollen, können wir es schaffen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Siehe Reparatur der Autobahn im Misox! Der Wille wirkt Wunder!