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Solaranlagen: Graubünden schläft überhaupt nicht

Mögen die Walliser mit der Unterstützung des umtriebigen Peter Bodenmann ihre Berge mit Solarpanels vollpflastern - für Graubünden ist das keine Option. Massiver Widerstand wäre zu erwarten, und dies zu Recht. Das Geniale an der Solarenergie ist, dass sie dezentral, auf jedem Dach, Carport und an jeder Fassade anfällt, dort, wo Strom und Wärme auch direkt genutzt werden können. Damit können teure Netzausbauten in abgelegene Täler vermieden werden. Die Schweiz ist mit dem Ausbau der Solarenergie einigermassen auf Kurs, auch der Kanton Graubünden fördert die Erzeugung solaren Winterstroms. Allerdings hapert die Umsetzung: Für Fassadenanlagen, die einen hohen Anteil Winterstrom erzeugen, braucht es immer noch eine Baubewilligung. Viele Baubehörden und Netzbetreiber erschweren und verteuern mit übertriebenen Bedingungen den Bau von Solaranlagen. So wie jedes Haus eine Heizung hat, gehört eine Solaranlage auf jedes Dach. Wir haben ein Anrecht darauf, dass dies von unseren Behörden unbürokratisch ermöglicht und unterstützt wird. Vielerorts ist dies selbstverständlich, aber in einigen kleinen Königreichen ist dies leider noch nicht so.

Raimund Hächler
20.06.22 - 13:28 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Bündner schlafen, Walliser schürfen nach "Alpengold", BT 20.6.22
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Solaranlagen sind sicher wichtig für die Stromversorgung, aber ob es auf jedem Dach sein muss, das würde ich bezweifeln. Im Unterland bringt es im Winter wohl kaum Energie und im Sommer haben wir genug. So lange der Sommerstrom nicht gespeichert werden kann, sind die Kosten beim Einfamilienhaus wohl grösser als der Nutzen.
Grosse Flächen auf Scheunen , Industriebauten und an Autobahnen ist der Nutzen sicher grösser und verändert das Ortsbild auch nicht.