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Fakten zur Nahrungsmittel-Selbstversogungsgrad der Schweiz

Hier ein paar Fakten zum Selbstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln in der Schweiz und wie dieser erhöht werden kann. Laut BWL war der Selbstversorgungsgrad der Schweiz 2018 bei rund 50%, mit anderen Worten, 50% der Nahrungsmittel müssen importiert werden. Wie können wir also diesen Selbstversorgungsgrad erhöhen? Dazu sehen wir uns Studien über landwirtschaftliche Erträge nach Anbaumethode an. Diese Studien belegen, dass Anbauflächen mit genmodifizierten Pflanzen nur zirka drei Personen pro Hektar (=10'000 m2) ernähren kann, Anbauflächen mit chemischer Düngung und Pestiziden bis zu 10 Personen, und die bäuerliche Landwirtschaft mit Mischbeplanzung und Dreifelderwirtschaft ohne chemische Zusatzstoffe bis zu 30 Personen versorgen kann, während eine Gartenbewirtschaftung auf Basis der Misch- und Permakultur bis zu 100 Personen versorgen kann. Was sehen wir in dieser Aufstellung? Je grösser die Biodiversität ist, desto grösser ist der Ertrag!
Bauern, die den Mut haben, auf chemische Zusatzstoffe, welche die Biodiversität extrem verringern, zu verzichten, werden eine Übergangszeit von zwei bis drei Jahren haben und danach können Sie autonom ohne Zukauf von chemischen Mitteln und einem höheren Ertrag wirtschaftlicher produzieren als heute. Die Bauern sprechen immer von Selbstständigkeit, aber eigentlich sind sie nur noch die Handlanger der Agrar-/Pharmalobby, solange sie sich nicht einsetzen, um von diesen menschheitsverachtenden Konzernen loszukommen. Dass die Politik und die Berufsverbände inklusive der Gewerkschaften nur die Interessen der Konzerne vertritt, das weiss ich seit mindestens 30 Jahren. Wir, das Volk, müssen den Mut haben, uns für die richtigen Entscheidungen einzusetzen, ansonsten steuern wir unweigerlich einem allgemeinen Kollaps des Systems entgegen, der eher früher als später eintritt.

Stephan Wildisen
06.06.21 - 11:23 Uhr
Leserbrief
Ort:
Igis
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Wenn ihre Aussage stimmen würde, dann müssten die Bio-Produkte günstiger sein, als konventionelle Produkte - leider ist das bei weitem nicht so.
Die Produktivität in der Landwirtschaft ist enorm. Der bayrische Landwirtschaftsminister sagte, dass vor 50 Jahren, ein Bauer für 9 Personen produzierte und heute für 136 Personen! Was dazu beigetragen hat, das überlasse ich ihnen zu entscheiden.

Herr Steinmann
Die Antwort liegt in Ihrem Text. "Ein Bauer" besagt doch schon, dass in erster Linie die Betriebsgrösse dafür verantwortlich ist für wieviele Personen ein Bauer produziert. Und tatsächlich werden die Landwirtschaftsbetriebe immer grösser. Dies ist jedoch nur möglich durch den massiven Einsatz fossiler Energieträger und immer grösseren Maschinen. So gesehen ist die Landwirtschaft in den letzten Jahren nicht produktiver sondern ineffizienter geworden. Pro J Nährwert wird immer mehr J in Form von fossiler Energie aufgewendet.
Grüsse