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Steinbruch bei Bündner Sozialangeboten

Lieber Kanton Graubünden
Was bist Du eine schöne Heimat, von Bergen umgeben - doch bei den sozialen Gebirgen herrscht zurzeit «Achtung Steinschlag!».
Erst droht die Abschaffung der Mutterschaftsbeiträge und der damit einhergehende Zwang in die Sozialhilfe für Armutsbetroffene; die Erarbeitung eines betreuten Konsumraums für Süchtige wird vor sich hergeschoben (aber das ist ja angeblich nur Ansichtssache; Fakt ist, dass der Konsumraum schon seit Längerem gewünscht wird und nirgends zu finden ist…) und nun kommt die Offenbarung schlechthin: Die häusliche Gewalt nimmt weltweit zu (Frauen sind am stärksten betroffen und von entsprechenden Hilfeleistungen abhängig) und der Kanton Graubünden trägt nur ein Fünftel der Kosten des Frauenhauses. Dem Frauenhaus droht somit der Untergang.
Von Steinschlägen ist hier wohl kaum mehr zu sprechen. Manchmal könnte mensch meinen, dass hier gezielt Steinbruch betrieben wird auf Kosten sozialer notwendiger Angebote.
Wer auf der Strasse die Leute mit Informationen zu den kommenden Abstimmungen versorgt, der bekommt da von Kantonsauswärtigen auch mal leicht bemitleidende Blicke und ganz viel Kopfschütteln für Unverständnis zur Antwort.
Nun, eine schöne Bergkulisse füllt eben keine sozialen Lücken aus.
Es grüsst mit viel Herz, mit Helm auf dem Kopf,
ein besorgter Mitmensch.

Natacha Espirito Santo
31.03.21 - 19:49 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Existenzängste im Bündner Frauenhaus, Ausgabe vom 31. März
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