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Der Gegenvorschlag funktioniert, die Initiative nicht

Verbindliche Menschenrechte, Umweltstandards und ethisches Handeln für Unternehmen sind wichtig. Doch mit ihrem weltweit einzigartigen Haftungsmechanismus schiesst die Unternehmensverantwortungsinitiative (UVI) weit über das Ziel hinaus. Wird die Initiative dagegen abgelehnt, tritt automatisch der Gegenvorschlag des Parlaments in Kraft. Dieser zeigt einen funktionierenden Weg, wie Verantwortung und Nachhaltigkeit von Firmen eingefordert werden kann, ohne den Werkplatz zu schädigen.
Der Gegenvorschlag schafft strenge Vorgaben zur Respektierung von Menschenrechten und Umwelt. Im Gegensatz zur überrissenen UVI tut er dies jedoch, ohne Schweizer Unternehmen einer Situation konstanter Unsicherheit durch eine mögliche Klagewelle auszusetzen. Die Regeln im Gegenvorschlag sind international abgestimmt und beinhalten aktuelle Regulierungen aus dem Bereich der Unternehmensverantwortung. Damit wird die richtige Basis geschaffen für verantwortungsvolles Handeln, ohne unsere Unternehmen in Zeiten grosser Herausforderung zusätzlich zu schädigen.
Ich stimme am 29. November Nein zur Initiative, damit der funktionierende Gegenvorschlag automatisch und rasch in Kraft treten kann.

Remo Lütolf,
Verwaltungsratspräsident der RUAG International Holding AG

Remo Lütolf
29.10.20 - 21:19 Uhr
Leserbrief
Ort:
Bern 22
Zum Artikel:
Unternehmensverantwortungsinitiative
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Ich habe den Verdacht, dass ein ähnlicher Brief von der RUAG an jede Zeitung geht. Aber dafür hat man sehr wahrscheinlich jemanden speziell angestellt.

Sehr geehrter Herr Herr Lütolf. Ihr Leserbrief zeigt exemplarisch die Angst der Konzerne vor der Initiative und deren breite Unterstützung im Volk. Sie sind VRP einer Firma, die von der Initiative auch betroffen ist. Sie sind mit Ihren Ausführungen jedoch befangen und unglaubwürdig. Es leuchtet ja jedem ein, dass ein Firmenverantwortlicher für die Interessen seiner Firma schreibt und nicht für die Interessen der Schweizer Bevölkerung. In den Medien wurde schon jahrelang über Verfehlungen berichtet, die Konzerne haben diese Berichte jedoch immer wieder negiert und nichts gemacht. Das ist auch der Grund, warum diese Initiative gestartet wurde. Hätten die Konzerne die Berichte ernst genommen und auch gehandelt, wäre die Initiative nicht notwendig geworden. Nehmen Sie sich bitte an der eigenen Nase und fragen Sie sich doch mal, warum die Konzerne jahrelang nichts gemacht haben. Warum wohl? Solche Massnahmen kosten Geld, reduzieren den Gewinn und schmälern die Boni der Manager. Die Geld-Geilheit der Boni-Manager verhinderte dringend notwendige Verbesserungen. Das führt nun halt zur Situation getreu nach dem Motto: Wer nicht hören will muss fühlen!