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Verantwortung wahrnehmen

Ende November stimmen wir über die Konzernverantwortungsinitiative ab. Diese verlangt, dass Schweizer Unternehmen, welche mit ihrer Geschäftstätigkeit im Ausland Menschenrechtsverletzungen begehen und Umweltschäden verursachen, in der Schweiz vor Gericht gezogen werden können. Es geht zum Beispiel um Kinderarbeit bei der Kakaoproduktion in Westafrika, tödliche Emissionen beim Rohstoffabbau in Sambia oder durch Goldminen verschmutzte Flüsse im Kongo. Es geht um die Rechte der Menschen im Süden. So leicht verständlich die Anliegen der Initiative sind, so breit ist auch ihre Verankerung: So gibt es in der Schweiz gegen 300 Lokalkomitees - einige auch in Graubünden - und rund 120 Organisationen, die die Initiative unterstützen. Zudem ist es eine Initiative mit Augenmass. Sie richtet sich an die 1500 in der Schweiz ansässigen multinationalen Unternehmen (mit mehr als 250 Beschäftigten). Die Haftung ist auf Gesellschaften beschränkt, über die ein Konzern tatsächlich die Kontrolle ausübt. Der Schweizer Wohlstand beruht auf Werten wie Verantwortung und Anstand. Am 27. November können wir mit einem Ja zur Konzernverantwortungsinitiative Verantwortung übernehmen, damit die globale Tätigkeit von Schweizer Konzernen mit den Mindeststandards von Menschenrechten und Umweltschutz übereinstimmt.

Sandra Locher Benguerel, SP Nationalrätin
26.10.20 - 22:04 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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