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Abschaffung der Mutterschaftsbeiträge – Nein

1991 stimmte die Bündner Bevölkerung dem Gesetz über die Mutterschaftsbeiträge zu. 1993 war ich wahrscheinlich eine der ersten Frauen, welche zum Glück von diesem Gesetz profitieren konnte. Schwanger im fünften Monat und da brach die Beziehung zum Vater auseinander. Ab der Geburt alleinerziehend und mit einem Baby, welches häufig geweint hat und viel Zuwendung brauchte. Durch die Unterstützung der Mutterschaftsbeiträge konnte ich mich die ersten Monate um meine Tochter kümmern und eine bis heute tragfähige Beziehung aufbauen. Die Mutterschaftsbeiträge haben mich mit dem Existenzminimum unterstützt. Im Anschluss war es mir möglich, an meine Arbeitsstelle zurückzukehren. Nun hat der Grosse Rat im August entschieden, dass die Mutterschaftsbeiträge gestrichen werden sollen und Frauen - wie ich damals - sollen in ihrer Not Sozialhilfe beantragen. Im Gegensatz zu finanziell besser gestellten Müttern, konnte ich mir keinen unbezahlten Urlaub leisten und hätte das Stigma, Sozialhilfe beantragen zu müssen, nicht gewollt. Ich bin deshalb sehr froh, wurde in Graubünden das Referendum gegen die Abschaffung ergriffen. Ich unterstütze es mit Überzeugung.
Brigitte Larcher, Maienfeld

Brigitte Larcher
25.10.20 - 13:57 Uhr
Leserbrief
Ort:
Maienfeld
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