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Kochöfen für die Dritte Welt

Wie war das genau Frau Bundesrätin Sommaruga?
Unsere Bundesrätin brüstet sich mit einem genialen Aufbauprojekt für die Staaten, die mit Kochen CO2 erzeugen, weil sie Holz verbrennen. Sie lässt Ofen bauen, die es den Leuten erlauben, weniger Holz effizienter zu verbrennen und damit weniger CO2 zu erzeugen. Kann ja sein, dass das funktioniert. Wenn die Öfen auch in diesen Ländern gebaut werden, schafft das zwar Arbeitsplätze, holz aber wird immer noch verbrannt. Wenn man mit eigenen Augen gesehen hat, wie schwierig es ist Holz zu beschaffen und wie die Fusswege immer länger werden um wenigstens ein paar Äste zu finden, dann ist das sicher nicht die Lösung. Immer mehr Wald wird zu Feuerungszwecken abgeholzt, genau dort, wo es wichtig wäre, eben das nicht zu tun.
Die Alternative ist, die Sonnenenergie zu nützen. Schlau wäre, dort die Arbeitsplätze mit der Herstellung von Kochkisten zu erhalten, die in der Lage sind, mittels Sonnenenergie kochen zu können. Im Kinderlab Landquart lernen das junge Mädchen und Knaben im Schulalter.
Finanziert man solche Projekte vor Ort, darf man sich brüsten wie Frau Bundesrätin Sommaruga, allerdings mit gutem Grund.
Den Vogel, nein, den grössten Flugsaurier aller Zeiten, hat die Sozialdemokratin aber am Ende ihrer Ausführungen abgeschossen. Das eingesparte CO2 muss, und das ist Bedingung, der Schweiz gutgeschrieben werden, als ob wir es dringend benötigten CO2-Bonus von ärmeren Staaten zusammenzuklauben, um dann, erlöst von aller Schuld, mit dem SUV zu LIDL, Aldi und Co zu fahren, um Palmöl-Produkte zu kaufen. Frau Bundesrätin, schämen Sie sich, nicht nur heute, auch morgen noch.

Theo Hess
21.10.20 - 11:52 Uhr
Leserbrief
Ort:
Landquart
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Beitrag SRF
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Antwort auf den Kommentar von jean-Marie Zogg vom 20.10.2020

Herr Zogg, Begriffe wie „Pseudo“ und „Cybermobbing“ sind klar definiert – anders ist es beim Begriff „Gutmensch“, der nicht so klar definiert werden kann.
Zur Erklärung des Begriffs : „Pseudo“
„Pseudo“ wird von einem aus dem griechischen stammenden Bestimmungswort mit der Bedeutung „falsch“ , „unecht“, „vorgetäuscht“, „fälschlich“ abgeleitet-als erster Teil eines darauffolgenden Substantivs ist dieses dann als "nur scheinbar" entlarvt, im Sinne von, dass eine Person oder eine Sache nur dem Anschein nach jemand oder etwas ist, es in Wahrheit aber nicht ist.
Zur Erklärung des Begriffs: „Cybermobbing“
„Cybermobbing“ ist eine spezielle Art des Mobbings – das Opfer wird dabei Verleumdungen, Belästigungen, Nötigungen, Bedrängungen und Beleidigungen über elektronische Kommunikationsmittel ausgesetzt. ( Quelle:www.profiling-institut.de/cybermobbing)
Zur Erklärung des Begriffs: „Gutmensch“
Die etymologische Herkunft des Begriffs „Gutmensch“ sei nicht restlos geklärt, doch verweise er auf die in Nietzsches Werken häufig verwendete Bezeichnung von „den guten Menschen“-in „Jenseits von Gut und Böse“ sagt der Philosoph, “Treibt Vivisektion am „guten Menschen“ am „homo bonae voluntatis“…an euch !“-Wird der Wille das Guten zu tun durch eine „unbewusste Verschlagenheit, die wir selbst nicht durchschauen zum Gegenteil verkehrt“, werde es,-wie in Goethes Faust- zu stets das Gute zu wollen und doch das Schlechte tun.
Wenn aber die Verschlagenheit nicht mehr nur eine „unbewusste“, sondern eine bewusste Verschlagenheit ist, dann ist es wohl der Begriff „Pseudo-Gutmensch“ der zutrifft.
Begriffe wie „Pseudo“ und „Cybermobbing“ sind also klar definiert, Herr Zogg- „Gutmensch“ wurde hingegen im neueren Sprachgebrauch oft abwertend verwendet-war es aber nicht unbedingt im ursprünglichen Sinn. Im Zusammenhang mit meinen Texten sind aber die bewusst Verschlagenen gemeint und nicht, die ursprünglich Gutes Wollenden. Sie und alle anderen Cybermobber und Pseudogutmenschen sind aber schon lange über die Grenze des Anstands hinweggegangen – wo in der Giger-Bar Ihre Mit-Dozentinnen die neuesten frauenfeindlichen cybermobbenden Chat-Bashings verbreiten konnten, da wurden und werden die Grenzen des Anstands jeden Tag aufs Neue verletzt mit der menschenverschtenden Ideologie der Machtmissbraucher : „Sind ja nur die, macht ja nichts…“

Antwort auf den Kommentar von Jean-Marie Zogg, vom 26.10 2020

Herr Zogg, Ihre unreflektierte Lobhudelei für die umstrittene Bundesrätin, Simonetta Sommaruga , ist ermüdend. Es gab in dieser Zeitung- Print und Online- schon oft „grenzwertige“ Kommentare über PolitikerInnen- wie beispielsweise über die Nationalrätin, Magdalena Martullo-Blocher, die von Ihrer Seite kritisiert werden - nie hatte ich da aber in einem Kommentar von Ihnen gelesen, dass Sie das stören würde.
Es ist hier also Ihrerseits nicht „ le ton, qui fait la musique“,der Sie stört, sondern es ist die Person, die kritisiert wird, die die Empfindlichkeitsgrenze der Pseudolinken markiert.
Zudem - „Hasskommentare“ sind das nicht, sondern berechtigte Kritik an der Politik von einer Person, der obersten Politikerin der Schweiz, in einem öffentlichen Amt, die wegen ihrer Arbeit und nicht wegen ihrer Person kritisiert wird – hätten Sie die andern Kommentare zu diesem Holzofenprojekt in der sog. Dritten Welt auch gelesen , hätten Sie merken müssen, dass auch die anderen Schreiber Kritik an Sommaruga üben. Und der Vergleich mit anderen Machtmissbrauchern wie Lukaschenko , die ihre Staatsmacht missbrauchen, ist durchaus angebracht und nicht „grenzwertig“ : Ich habe als Whistleblowerin hier seit Jahrzehnten sämtliche Auswirkungen eines repressiven Systems kennengelernt – direkt oder an nächsten Angehörigen – deshalb muss ich mir von Leuten wie Sie, die als Cybermobber jede Widrigkeit im Netz dulden, kein Modewort wie „ grenzwertig“ gefallen lassen. Wenn Sie und Ihresgleichen als Profiteure diese Systems die Repressionen nicht kennen, die ein -zugegeben sehr viel kleinerer- Teil der Bevölkerung in der Schweiz erlebt, als die Kritiker von Lukaschenko in Weissrussland, liegt es vielleicht daran, dass Sie hiesigen Machtmissbrauch entweder nicht erkennen , nicht erlebt haben oder bewusst ignorieren – in Diktaturen wie in Weissrusssland ist die Zahl der Betroffenen grösser, da lässt sich das nicht leugnen- diese haben es von dem her gesehen in diesem Punkt besser – keiner würde sagen, dass sie „grenzwertig“ auf erfahrene Menschenrechtsverletzungen reagieren.

Frau Bundesrätin Sommaruga betreibt Ablasshandel, damit in der Schweiz gegen Bezahlung das Gewissen bezüglich dem CO2 Ausstoss beruhigt werden kann.

Sommaruga kann sich da ja wieder selber mit diesem Projekt einen ÖKO-Orden umhängen- in ihrer alten Manier, wie sie es auch bei der Asylpolitik tat.
Sie geht nicht vor gegen Verbrecher, sie lässt eigene Bürger behandeln, wie Lukaschenko seine Kritiker in Weissrussland- aber gegen aussen präsentiert sie sich mit billiger – PR-Masche immer wieder mit vermeintlich weisser Weste -dass sie in diesem Projekt noch die Öko-Bonus-Punkte für die Schweizer Privilegierten absahnen will, passt dazu.
Wo Sommaruga billig profitieren kann, ist sie immer dabei-sei es bei der Asylpolitik, die den Flüchtlingen, die asylberechtigt wären am meisten schadet – bei der 5G-Antennen-Bau -Bewilligung- bei der Umverteilung des Vermögens und Einkommens vom (gegenwärtigen oder früheren) Mittelstand zu den Neuzuwanderern oder bei der versprochenen Hilfe für Weissrussland.. Dieses Projekt mit den Holzöfen für die sog. Dritte Welt passt da gut dazu: Man kann sich damit als „Gutmensch“ zur Schau stellen und die Rechnung bezahlen-wie immer- andere- und schlussendlich ist das Projekt auch noch ökologisch ein Flop: Die Wälder werden dadurch vermehrt abgeholzt, das Wasser, das sie speichern und abgeben würden, fehlt dann wieder für die Grundversorgung bei Lebensmitteln und Trinkwasser – aber Hauptsache die Pseudogutmenschen profitieren.

Stehe ich jetzt auf der Zündschnur?? Holz verbrennen ist doch CO2 neutral, egal ob effizient oder nicht. Es ist ja nur die Frage, wieviel Feinstaub noch frei wird.
Aber dass die Schweiz damit im grossen Stil CO2 einspart ist wohl doch eher ein Witz!

Sauberes Wasser würde diesen Menschen wohl mehr nützen.

Holz setzt beim Verbrennen so viel CO2 frei, wie es zuvor aufgenommen hat. Wenn das neutral ist, würde dies auch fuer die Verbrennung von Erdöl gelten, das ja einen phytoplanktonischen Ursprung hat.
Aber Sie haben schon recht. Was das Frau Sommaruga vorschlägt, ist so phänomenal kleinlich. In vielen dieser Länder werden Rohstoffe gefördert, die in der Schweiz vermarktet werden und damit über 3% zu unserem BIP beitragen. Wenn überhaupt sollte es umgekehrt sein. Zumindest ein Teil des in den Förderländern produzierten CO2s sollte zu unserem Gesamtausstoss dazu gerechnet werden.

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