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Konzernverantwortung

Kein Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf freie Meinungsäusserung, auf Schulbildung, auf sauberes Wasser. Bauern die sich mit Spritzmitteln vergiften, die bei uns längst verboten sind, Paramilitärs die im Auftrag von Konzernen mit Sitz in der Schweiz brutal gegen die Bevölkerung vorgehen, Minen in denen Kinder schuften statt zur Schule zu gehen, und und und - wer kann das guten Gewissens verteidigen mit dem Scheinargument der Arbeitsplatzerhaltung in unserem Land? Der Teil der Partei mit dem „C“ im Namen der die Konzernverantwortungsinitiative bekämpft, namentlich Nationalrätin Elisabeth Schneider­Schneiter, möchte nun den Menschen klarmachen, dass die Initiative gerade für die Entwicklungsländer schädlich ist.
Da kann man ihr nur viel Glück wünschen. Schauen Sie sich bitte den Film „Der Konzern-Report“ der Initianten an und dann erklären Sie den Menschen, wie es schädlich sein kann, wenn Frauen, Männer und Kinder die am Zement von Lafarge Holcim ersticken, sich vor einem unparteiischen Gericht zu ihrem Recht verhelfen können. Es ist wirklich schwer zu verstehen wie man moralische und christliche Werte mit einem Kampf gegen diese Verbesserung bei der Menschenrechts- und Umweltsituation in Einklang bringen kann.
Und bitte, glauben Sie nicht die Lüge der Initiativgegner*innen, dass die Schweiz das erste und einzige Land weltweit wäre mit einer solchen Regelung wie sie die Initiative fordert. Ausserdem: Kein einziges Unternehmen das sauber wirtschaftet wird von den Folgen eines „Ja“ am 29. November betroffen sein.
Susanne Mayer, Chur

Susanne Mayer
16.10.20 - 13:31 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Die Erwartungen bei einem "Ja" werden wohl zu hoch geschraubt. In sehr vielen Ländern sind nicht die Konzerne, die für schlechte Lebensbedingungen verantwortlich sind.
Es sind die Regierungen, die dem Volk schlechte Bedingungen schaffen. Menschenrechte werden nicht eingehalten von sehr vielen Staatsoberhäuptern - China, Brasilien, Venezuela usw.

Solange wir mit Kleptokraten Geschäfte machen, bei uns residieren und in unseren Spitälern behandeln lassen, wird sich auch nichts ändern. Wir geben ihnen damit eine Existenzberechtigung und machen uns zu Komplizen. Erinnern wir uns doch an Muammar al-Gaddafi, dem unser Bundespräsident zu Kreuze kroch, als es ums Business ging, und als er am Boden lag, traten wir auf ihn eine und liessen seine Konten sperren. Etwas feige – nicht?
Wenn für ein Land mit so viel Wohlstand ethische Grundsätze einen solch tiefen Stellenwert haben, was können wir dann von diesen Kleptokraten erwarten?
Aber keine Bange! Wenn wir nichts tun, werden sie uns mal heimsuchen. Migration ist ein absolut natürliches Phänomen.