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Toleranz und Solidarität

Plädoyer für Toleranz und Solidarität

Wenn nun während der derzeitigen Corona-Krise bei einzelnen Mitbürgern und Mitbürgerinnen dieses Landes der Aggressionspegel ansteigt und alle anderen Schuld am derzeitigen Desaster sind, weil das Alltagsgeschäft nicht mehr so geschmiert verläuft, die Gewinne ausfallen oder (Bau-)Projekte nicht mehr verwirklicht werden können, dann ist Innehalten, Nachdenken und Toleranz nötig. Für die Folgen der derzeitigen Pandemie und die entsprechenden Vorgaben der Behörden sollten nicht die Fremden, Zugezogenen, Flüchtenden oder Herbeigezogenen als Verursacher angesehen werden. Diejenigen, die meinen, sie seien in ihrem abgelegenen Bergtal – oder in ihrem durch Fremdkapital finanzierten Wohlstandsnest – gefeit vor diesem von draussen eingeschleppten Virus, täuschen sich. Wer zudem glaubt, man müsse sich an keine behördlichen Vorgaben halten, sollte bedenken, dass nicht der Unterländer, der Zugezogene, der Ausländer oder wer auch immer, die derzeitige Situation verursacht hat. «Kasch jo widar ins Unterland verreisa....» bis die Krise vorbei ist – und dann bist du wiederum fürs Geschäftli-Macha willkommen? Solche derzeit oft mitgeteilten Hintergedanken, du hast uns das verursacht, und ich mache nun ohnehin so weiter wie ich will, kann nicht zur Lösung der Krise beitragen.

Georges Capol
20.03.20 - 08:49 Uhr
Leserbrief
Ort:
Vattiz
Zum Artikel:
Corona-Krise
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