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Nein zum Landabtausch: Kontrolle über Trinkwasser behalten

Am 9. Februar stimmen wir in Chur über einen Landabtausch ab, damit das Militär den Standort der Kaserne aus der Innenstadt auf den Rossboden verlegen kann. In meinen Träumen – und träumen ist zum Glück noch erlaubt – ist das Militär vom Rossboden weggezogen. Der Rhein wird renaturiert und der heutige Schiessplatz entwickelt sich zu einem wunderschönen Naturschutzgebiet… Ach, wie schön wär das!
Die Realität sieht anders aus: Bund, Kanton und Stadt wollen am Schiessplatz in einem der dichtest besiedelten Gegenden des Kantons festhalten. Boden ist begrenzt – da könnte die Armee auch ihren Teil beitragen und den Neubau der Kaserne – wenn schon – auf ihrem sowieso schon grossen Areal realisieren. Es kommt nämlich noch schlimmer: Das Land, das die Stadt der Armee abtreten will, liegt zum Teil in der Grundwasserschutzzone S3. Damit würde Chur einen Teil der Kontrolle über ihre Trinkwasserversorgung abgeben. Denn die Stadt bezieht einen grossen Teil des Trinkwassers aus dem Grundwasser im Gebiet Rossboden (die Zonen Stadt und Neustadt zu je 50%, nachzulesen auf der Webseite der IBC). Die Gefahr besteht, dass die Behörden dann dem Militär gegenüber betreffend Grundwasserschutz kuschen. Schliesslich wurden die Grenzwerte beim Schiesslärm auch überschritten und nichts ist passiert. Ich werde deshalb Nein stimmen zu diesem Landabtausch. Denn die Kontrolle über das Trinkwasser muss in unseren Händen bleiben.

Barbara Rimml
29.01.20 - 23:34 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Verschiebung der Kaserne wird auf den Prüfstand gestellt, 29.1.20
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Wozu der umständliche Landabtausch dienen soll wird leider nirgends beschrieben. Auch ist die Stellungnahme des Bundes nicht ersichtlich. Es ist genügend Platz auf dem jetzigen Areal des Bundes vorhanden, neben der alten Kaserne. Diese könnte dann integriert und wieder benutzt werden. Eventuell