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Maiensässfahrt ist eine Tortur

Es wundert mich nicht, wenn die Tochter nicht mal mehr aufs Maiensäss will. Alleine wenn ich alle die Alternativen lese, welche Frau McDonald Ihrer Tochter vorschlägt haut es mir den Nuggi ussa. Und dann hat die Mutter noch die Anzahl der Kinder ausgerechnet. Früher gingen einfach alle mit. Jene mit Gehbeschwerden durften mit dem Jeep rauf. Frau McDonald, schicken sie ihre Tochter das nächste Jahr doch aufs Maiensäss. Am Besten mit Freude und ohne Wenn und Aber. Ihre Tochter soll dadurch ja gerade den Umgang mit anderen Kindern lernen. Die Maiensässfahrt ist ein uralter Churer-Brauch. Individuelle Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es für Ihre Tochter sicher das ganze Jahr über. Die heutigen Kinder müssen sich dauernd entscheiden und wählen, nicht mehr die Eltern. DAAS überfordert sie, aber sicher nicht mit den Gspänli einen Tagesausflug zu erleben. Lassen sie sie doch mal ein unbeschwertes Kind sein. Oder anders ausgedrückt: Fertig mit Jöh....
Ich selbst, eher unsportlich war „zu faul“ für den Berg. Es wäre mir aber nie die Idee gekommen, deswegen nicht zu gehen. Damals nahmen wir Buben noch unser Pfadi-Messer mit scharfer, spitzer Klinge von 15cm. Länge mit, Uiuiui. Damit haben wir dann steck-verreck gespielt und einen Spiess für die Cervelat geschnitzt. Zum Tagesende haben wir dann noch einen Tannenzweig abgeschnitten für den Umzug durch die Stadt. Grillgitter gab es da nicht und unsere Cervelat hatte somit keine Probleme Schweinefleisch zu sein. Nicht fehlen durfte natürlich die Tannenzapfen-Schlacht. Diese Erlebnisse möchte ich nicht missen. Ich hoffe nicht, dass die Kinder bald noch einen persönlichen Betreuer für diesen Tag benötigen.

Hansruedi Kohler
23.07.19 - 16:13 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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Sie haben wohl überlesen, dass unsere Tochter bereits 3 mal am Maiensäss teilgenommen hat. Wir Eltern haben auch allen geglaubt, dass dieser Tag toller Tag ist für alle Churer Schüler und sie viele super Sachen zusammen erleben.

Wieviele negativen Erfahrungen muss ein Kind sammeln, bis es darf sagen, ich will das nicht mehr?

Es ist Zeit, dass sie bei aktuellen Schülern oder Lehrpesronen nachfragen, welche Aktivitäten heute noch erlaubt sind und was alles "heimlich " so abläuft.