×

«Direkt uffa» - ja, und dann?

Ich bin ein wehmütiger Brambrüeschler. In meiner Jugendzeit habe ich viel Zeit mit Familie und Kollegen auf Brambrüesch verbracht, Sommer und Winter. Mit Wehmut erinnere ich mich an die Maiensässfahrten und die Abenteuer, die ich mit meinen Schulkameraden auf Fülian erlebt habe. So geht es vielen Khurerinnen und Khurer, die ihren Hausberg lieben und deshalb bereits früher solidarisch zur Rettung der Bahn Sympathie-Aktien zeichneten und seit zwei Jahren ein UFFA-Abo gelöst haben, um weiterhin den Betrieb der Brambrüesch-Bahnen zu garantieren.
Jetzt sollen wir also demnächst «direkt uffa» auf unseren Hausberg. Dazu äusserten sich vor einigen Wochen die Stadtregierung, der Gemeinderat, die Stadtparteien und die Bahnbetreiber in der Südostschweiz. Im Vordergrund der Berichterstattungen standen die Finanzen. Um die 24 Millionen soll die neue Direktverbindung kosten - längerfristig sei dies die günstigere Variante, als der Ersatz der Gondelbahn-Verbindung zwischen Känzeli und Brambrüesch. Thomas Domenig sen. widersprach in seinem Zeitungsbeitrag, die untere Bahnverbindung sei erst 12-jährig und noch mehrere Jahre diensttauglich, man müsse die obere Gondelbahn ersetzten, und die könne man wesentlich günstiger sanieren. Alle sprechen nur von Geld und Investitionen. Was mich und wahrscheinlich auch viele andere Khurerinnen und Khurer beschäftigt ist die Frage: «direkt uffa», ja, und dann? Was passiert da oben? Darüber schweigt die Politik und auch die verantwortlichen Bahnbetreiber. Die meisten Parteien (leider auch meine) kritisierten lediglich die hohen Kosten der geplanten Direktverbindung, bemängelten die fehlenden Konzepte und Angebote oben auf Brambrüesch. Wie immer aber nur kritikausübend, jedoch ohne eigene Rezepte vorzuschlagen. Ich würde mir wünschen, dass unsere Kinder und Kindeskinder eines Tages die Möglichkeit hätten, am Morgen in Chur zu starten, «direkt uffa» auf Brambrüesch zu fahren, dort eine Verbindung zum Skigebiet Lenzerheide vorzufinden, um sich dann nachmittags weiter ins Aroser Skigebiet zu bewegen und dann am Abend mit der RhB wieder nach Chur heimzukehren. Ein solches «Rotondo» Angebot würde bestimmt auch manche Unterländer anziehen. Mit Park and Ride-Gratisangebot (Obere Au) oder Gratis-Busverbindung (Bahnhof Chur-Talstation Brambrüeschbahn) könnte man dadurch auch viel Autoverkehr auf den Achsen Lenzerheide und Arosa vermeiden. Da müsste jetzt den La Verda und den Linken ein Glöckchen läuten... Na ja, träumen darf man doch. Vielleicht wird dies einst Realität, wer weiss. Was sind eure Visionen? Finden bereits Gespräche mit Nachbargemeinden statt, um mögliche gemeinsame Erschliessungen voranzutreiben? Zeigt bitte Transparenz auf, ansonsten gibts, von mir zumindest, ein «nicht mehr uffa».
Carlo Nett aus Chur

Carlo Nett
24.04.19 - 09:11 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Nein, Herr Nett: es gibt keine Skigebietsverbindung zu Arosa-Lenzerheide. Und ja Herr Nett, es gibt eine enge Zusammenarbeit mit Arosa-Lenzerheide z.B. bei den Themen Mountainbike oder Wandern. Uffa und dann? Die Antwort: in der Mitte neues Panoramarestaurant mit Aussichtsplattform und schneesicherem Schlittelweg zur Mittelstation Fülian. Oben 3 neue Bikeinfrastrukturen für die ganze Familie und Spielplatz auf Brambrüesch (Gemeinde Churwalden). Und dann zusätzlich noch das, wofür Brambrüesch heute schon steht: Schneesportgebiet (u. a. Ski + Snowboard, Schlitteln, Schneeschuhlaufen, Winterwandern), über 50 Sommeraktivitäten (u. a. Alpenbikepark, Wandern, Trail Running, Brambus-Center, Moorlehrpfad und Märliweg) sowie Geniessen (u. a. urchige Bergbeizen, Ruhe zum Chillen in der Natur, Hotel, Naturfreundehaus, Events wie «Musik für alle», Brunch, Nachtfahrten etc.).

Brambrüesch hat und wird 3 Schwerpunkte haben: Familien, sportlich Aktive inkl. Biker und Geniesser. Wir können nicht mit den "Grossen" konkurrieren, aber wir sind der Ausflugs- und Freizeitberg in wenigen Minuten direkt von der Stadt ins Naturparadies. Auch nur für wenige Stunden.

Die wichtigsten Infos zum Projekt waren heute in Ihrem Briefkasten und sind schon seit längerem online unter www.uffa.ch zu finden.