Windkraftanlage in Bilten

Wind-Gegner beklagen Diskussionsverweigerung – Der Streit um die Windräder im Linthgebiet
Artikel in der Südostschweiz vom Ostersamstag, 20. April

Die Frontseite und das Interview in dieser Zeitung sind ein wohltuend guter Beitrag zu diesem aktuellen Thema. Endlich einmal eine einigermassen ausgewogene Debatte! Die Positionen werden zwar weiterhin teils sehr hart vertreten. Das ist auch gut so. Dass auch der Journalist seine Sicht der Dinge einbringt, ist legitim. Es ist das erste Mal seit Langem, dass ich in der Diskussion um die geplante Windkraftanlage in Bilten nicht nur eine Optik vorgesetzt bekomme, sondern eine Auslegeordnung. Das hat mir bis jetzt gefehlt, ein wirklich sachlicher Meinungsaustausch. Die Gegner haben sich organisiert und wehren sich vehement. Sie haben zur Untermauerung ihrer Argumente Gutachten in Auftrag gegeben und sich auch mit Visualisierungen der Folgen versucht. Das ist ihr Recht, von einer Diskussionsverweigerung der Gegenseite zu sprechen, ist aber nicht angebracht. Die SAK hat ein Projekt, das eine Antwort auf unsere Energieproblematik ist, oder mindestens sein kann. Damit haben auch diese Unternehmer und die Befürworter einer solchen Anlage ein Anrecht auf Anhörung ihrer Argumente und auf eine Reaktion gegen den Widerstand. In ihrer jüngsten Veranstaltung am 9. April haben sie sich sehr Mühe gegeben, sachlich zu orientieren. Es wurde eine professionelle Moderatorin für die Diskussion angestellt, das sollte man anerkennen und nicht gleich wieder kritisieren. Dass politische Entscheidungsträger sich noch zurückhaltend geben, ist verständlich und eigentlich auch nichts als korrekt.
In der kommenden Woche wird sich nun der Landrat mit der Sache befassen. Wenn es danach noch Weiteres zu sagen gibt, dann ist der Zeitpunkt gekommen für eine breite sachliche Diskussion. Warum nicht in Podiumsveranstaltungen – oder in einer Fokusgruppe, nachdem dieses Instrument der Meinungsbildung in unserer Gemeinde geschaffen worden ist?

Ueli Nägeli, Bilten