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Fehlende Antworten zum Streit um die Windräder im Linthgebiet

Die Südostschweiz widmete endlich in einem Streitgespräch zwischen Befürwortern, Frau Ann-Kristin Peterson (Landrätin grüne) sowie Herrn Daniel Lienhard (Präsident LinthGegenwind) als Gegner eine Möglichkeit sich zum umstrittenen Projekt Linthwind öffentlich zu äussern. Trotz einer Doppelseite empfand ich die Antworten leider als zu wenig informativ.

Zwar weiss und freut es mich als als Leser, dass die grüne Landrätin Frau Peterson oft und gerne nach Schweden, Dänemark und Deutschland verreist und die 200 Meter grossen Windräder aus ihrer Sicht gut und modern aussehen. Die Schweiz liegt auch nicht am Meer, wo der permanente Wind vom Atlantik her optimal für Windenergie genutzt werden kann. Daher empfehle dringend jedem Befürworter, so eine Windkraftanlage ebenfalls wie ich vor Ort zu begutachten und mit betroffenen Anwohner persönlich zu sprechen, wenn diese unter Volllast und nicht im Leerlauf ist.

In der Diskussion erfolgten seitens der Befürworter keinerlei sachlichen Ausführungen, welche dieses Projekt ökologisch, wie wirtschaftlich noch sonst in irgend einer Form rechtfertigen. Windenergie ist bis heute unberechenbar und vorallem nicht planbar. Bei starken Winden, wird unkontrolliert zu viel Flatterstrom eingespiesen, welche die Stromnetze belasten und überlasten oder müssen gar abgeschaltet werden, weil Überhitzung und Brandgefahr oder ein Abbruch von Rotorblättern droht. Ein weiter Minuspunkt, wenn kein Wind weht, erfolgt logischerweise auch keine Stromproduktion.

Es ist ökologisch unverantwortlich, dass hier nahe einem bewohnten Gebiet ohne einen Sicherheitsabstand von mindestens 700 Meter, ein überdimensionierter Windpark mit 200 Meter grossen Windräder gebaut und dann über 20 Jahre mit über 90 Millionen subventioniert wird.

Die geplante Stromproduktion von Linthwind ist mangels des Windpotentials und erforderlichen Abschaltungen durch Lärm in der Nacht, einfach unplanbar, defizitär und viel zu gering. Der Stromertrag entspricht lediglich einem Kleinwasserkraftwerk.
Im Kanton Glarus hat es auschliesslich erneuerbare und saubere Stromproduktion aus Wasserkraft, welche gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden kann. Zudem liefert die KVA Linth bereits heute 3-5 mal so viel Strom wie der geplante Windpark und für die Abwärme stehen unfangreiche Möglichkeiten zur Verfügung.

Es geht nicht parteipolitischen Entscheid oder ein für oder gegen Windkraft. Sondern um eine sorgfällige Abwägung gegenüber dem Standort, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.

Eine umfassenden Abwägung aller unzumutbaren ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Nachteile, sowie eine enorm defizitäre, massiv subventionierte und unplanbare Stromproduktion und eine sinkende Lebensqualität für Menschen und Tiere zur Folge haben, sprechen klar gegen das Projekt Linthwind.

Rolf Stüssi, Bilten

Rolf Stüssi
21.04.19 - 11:18 Uhr
Leserbrief
Ort:
Bilten
Zum Artikel:
Der Streit um die Windräder im Linthgebiet Ausgabe Südostschweiz am Wochenende vom 20. April 2019
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