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Weniger Waffen = weniger Waffengewalt

Nur in wenigen europäischen Ländern gibt es derart viele Waffen wie in Schweizer Haushalten. Das ist höchst problematisch, denn Suizide und tödliche Fälle häuslicher Gewalt kommen in Haushalten mit Schusswaffen nachweislich häufiger vor.
Alleine 2016 starben in der Schweiz 19 Menschen infolge häuslicher Gewalt, davon 18 Frauen. In vielen Fällen häuslicher Gewalt werden Schusswaffen zudem als Drohmittel eingesetzt. Am 19. Mai stimmen wir über eine dringend nötige Verschärfung des Waffengesetzes ab. Diese sieht vor, dass alle wesentlichen Bestandteile halbautomatischer Waffen einzeln markiert, registriert und damit rückverfolgbar gemacht werden. Gleichzeitig sind bei einem Ja halbautomatische Waffen nur noch mit einer Ausnahmebewilligung erhältlich. Wer jedoch aus beruflichen Gründen, als Sportschützin oder Jäger eine Schusswaffe braucht, wird diese auch nach der Anpassung des Waffenrechts problemlos erhalten.
Weniger Waffen = weniger Waffengewalt, deshalb stimme ich am 19. Mai Ja zum Waffenrecht.

Sandra Locher Benguerel, Grossrätin Chur

Sandra Locher Benguerel
11.04.19 - 15:42 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
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"Nur in wenigen europäischen Haushalten gibt es derart viele Waffen wie in Schweizer Haushalten."
Könnten Sie diese Aussage a) präzisieren und b) beweisen ?. Sind bei Ihrer Behauptung auch die illegalen Waffen miteingerechnet, die auf dem Schwarzmarkt aus Kriegsgebieten-oder woher auch immer her - in die "europäischen Länder" kommen ? - und gehört jedes Stellmesser, das mit einem Griff zu einer funktionsfähigen Waffe umgestaltet werden kann, bei Ihrer Aussage auch dazu ? Das müssten Sie mit einbeziehen da diese Waffen auch zu Tötungsdelikten führen können - und im Fall von Terroranschlägen wurden ausschliesslich illegale Schusswaffen gebraucht- da war keine registrierte Waffe dabei. Hingegen könnte man natürlich den Kauf von Dünger oder andren Bestandteilen zur Herstellung von selbstgebastelten Bomben verbieten oder zumindest ein Registrieren dieser Bestandteile im Einklang mit EU-Richtlinien fordern...

Das neue Gesetz nützt hinsichtlich Suizid und häuslicher Gewalt überhaupt nichts. Waffenerwerber werden heute schon auf Herz und Nieren geprüft. Die Waffen und ihre Besitzer sind registriert. Die wichtigen Einzelteile sind schon immer markiert. Die bedeutende Änderung ist jetzt der Nachweis des Bedarfs. Das heisst dann, wenn dieser Passus mal ausqualifiziert ist, dass wenn der Schütze eine Schiesspause macht, die Waffe abgeben muss. Ohne Entschädigung natürlich. Bei Wiederaufnahme der Schiesstätigkeit kann dann das ganze mühsame und teure Verfahren für den Waffenkauf wieder durchgeführt werden. Stetige Entrechtung widerspricht dem Sinne einer freien Demokratie.
Durch jahrelange Propaganda wird vor allem den Frauen zuerst mal Angst und dann durch eine Verschärfung des Gesetzes Sicherheit suggeriert. Schliesslich folgt das totale Verbot, wie bereits geplant.
Kürzlich hat ein Sportschütze seine Ehefrau mit dem Küchenmesser verletzt. Was folgte war eine Woche lang eine Hetzkampagne im Blick über diesen Fall, immer mit dem Täter als Schütze im Bild. Diese einseitige Berichterstattung hat seit langem Methode und täuscht die Bürger über die tatsächliche Absicht dahinter, nämlich die Entwaffnung des Volkes. Dies sollte berücksichtigt werden. Wem nützt es, soll man sich immer fragen. Eine Entwaffnung des Volkes war in der Geschichte immer schlecht.
Hansruedi Kohler, Chur

Sehr Naiv beschrieben, Entschuldigung...
Wie viele Ihrer 19 Toten starben denn durch halbautomatische Waffen? Wie viele Ihrer 19 Toten starben durch bisher registrierte Waffen? Wie viele Ihrer 19 Toten würden durch das neue Waffenrecht heute noch leben?
Dass 18 Tote davon Frauen waren spielt nur in Ihrer Ideologie eine Rolle. Es sind 19 Tote Menschen!
Wie viele Ihrer 18 Toten Frauen kommen aus Fremden Kulturkreisen? Stichwort Ehrenmorde.

Die hohe Suizidrate durch Schusswaffen ist tatsächlich erschreckend. Dort sind es aber mehrheitlich Männer und darum nicht von Belang?

Dieses Gesetz ist ein Sturm im Wasserglas, dass uns die Türe zu Ihrer hochgeliebten EU einen weiteren spalt öffnen soll. Spielen sie wenigstens mit offenen Karten.
Terrorismus bekämpfen sie hiermit sicher nicht - hat die Vergangenheit ja bewiesen. Entwaffnet wird nur der normale Bürger. Der Rest lacht sich ins Fäustchen.

Wenn sie wirklich etwas unternehmen wollen, damit weniger Schusswaffentote in unserem Land zu beklagen sind, dann setzen sie sich mit den 90% auseinander, welche Suizid mit einer Schusswaffe verüben. Das sind zum Grossteil aber Männer - uninteressant? Und wenn man die Gründe dieser Suizide hinterfragen würde (um dem z.B. entgegenzuwirken), dann würde dies 1000 mal mehr bringen als dieses EU-Daumenschrauben Gesetz.

Ich hätte es kaum besser sagen können. Eines fehlt vielleicht: Die Politiker müssen sich ja irgendwie bemerkbar machen, sich profilieren, auch wenn die Sache selbst zum Himmel stinkt. Da sind Frauen nicht besser als Männer..wenigstens das!
Rolf Klauser, Winterthur

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