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Klimaschutz ist Gewässerschutz

Klimaschutz bei uns in den Alpen ist zuerst einmal unsere Gebirgsgewässer zu schützen und zu erhalten: Dazu eine kurze Rückrechnung der Klimakühlleistung des Ragn d’Err im Abschnitt Pensa – Tinizong, als er wie noch bis vor kurzem frei zu Tal rauschen und im Sommer seinen kühlen Talwind ausbilden konnte:
Spezifische Wärmekapazität der Luft (20°C, Druck konstant): 1.2 kJ/(m3 K), bzw. 1.2 kW/(m3 K)
Abflussquerschnitt gekühlte Luft: Bachbett 5 m, Hänge 45°, Abflusstiefe der gekühlten Luft rund 50 m: 2‘750 m2
Pro m/s Talwind und Grad Kelvin Abkühlung leistet der Ragn d’Err somit 3.3 MW Kühlleistung. Mit 5°C realistischer Temperaturdifferenz im Sommerhalbjahr und einer Abflussgeschwindigkeit der gekühlten Luft von mindestens 5m/s erhalten wir eine rechnerische Kühlleistung von 82 MW. Dabei sind alle Grenzschichten des Talwindstroms verlustfrei idealisiert und ohne Austausch gerechnet, sowie die Talwindfliessgeschwindigkeit pessimistisch angenommen. Realistischer Weise kann deshalb davon ausgegangen werden, dass sich die gesamte Kühlleistung im Abschnitt Pensa-Tinizong auf mindestens 200 MW beläuft.
Mit einfacher Physik, etwas Beobachtung und den nötigen Abschätzungen können Sie analog die mit der Wasserkraftnutzung im Sommerhalbjahr verlorengegangene natürliche Kühlleistung der anderen Bündner Gewässer nachrechnen. Für die grossen Gewässer und Einzugsgebiete ergeben sich, mit der „sauberen“ Stromproduktion geopferte natürliche Kühlleistungen von mehreren tausend Megawatt.

Timo Stammwitz
11.02.19 - 21:19 Uhr
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Rueras
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Danke, auf den essenziellen Naturwert Wasser in GR (und Chlorophyll) weise ich schon lange hin, und selbst denjenigen, denen es nicht um Natur sondern schnöden Mammon geht, sollte das Wasser(schloss)zinsen-Argument Wasser auf ihre Denkmühlen sein.
Siehe meine Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/tourismus/2018-12-04/sommer-und-herbst-we…
https://www.suedostschweiz.ch/ereignisse/2018-12-10/zweithoechste-lawin…
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2018-08-17/klimaschutz-wuerde-wen…
Wolfgang Reuss
17.08.2018 - 12:10 Uhr
Warum macht nicht jede Gemeinde oder zumindest jeder Kanton bzw. der Bund einen Wettbewerb, wie man konkret das Klima und die GESUNDHEIT schützen kann? Dieser Wettbewerb würde erstens auf die Wichtigkeit/Bewusstsein hinweisen und zweitens wohl konkrete Ideen ans Tageslicht der Öffentlichkeit befördern, die die Welt VERBESSERN. Und ist nicht das der tiefere Lebenssinn (den so viele verloren und deshalb eher unglücklich sind, insbesondere wenn man den Psychopharmakakonsum betrachtet)?
Wolfgang Reuss
17.08.2018 - 12:03 Uhr
"Würde, könnte..." - wenn ich das nur schon höre.
Wir WOLLEN nicht, basta!
Beispiel: In meinem offiziellen "Wohnquartier" werde ich das ganze (!) Jahr praktisch jeden Tag (und meist stundenlang) mit Laubbläsern geplagt (wenn es nicht gerade die besonders giftabgasigen Rasenmäher in Stabform, als Schiebevehikel oder als Traktormäher sind bzw. Heckenscheren und Motorsägen): Wohlgemerkt: Bevor diese schreckliche "Reinigungsfirma" mit diesen "Umgebungsarbeiten" beauftragt wurde, lebten wir hier unbehelligt in Frieden BESTENS, also diesen ganzen Gesundheitsruinösen Mist braucht es überhaupt nicht, es gibt Gegenden in Chur, die damit auch verschont bleiben, als Beleg wurde auch der gesunde Menschenverstand dienen. Leider greift die Lärmabgaseseuche aber immer mehr um sich.
Forget the Gletschers and the Wasserschloss Greybünden!
https://www.youtube.com/watch?v=OAK36SuxZ5s
Dass ein Autohersteller mit Natur wirbt, gehts noch perverser?
https://mymagicroadtrip.ch/de/home?gclid=Cj0KCQjw5NnbBRDaARIsAJP-YR9WC9…

Danke für die nachvollziehbaren Berechnungen zur enormen ökologischen Nützlichkeit unserer Gebirgsgewässer, die einen wesentlichen Beitrag zur Regulierung des Talklimas beitragen. Neben der Temperaturregulierung wie z.B. im letzten Sommer, wo auch im Surses die Temperaturen bis zu 30 Grad stiegen ist das Fliessgewässer enorm wichtig für die sensiblen Fische, die bei jeder geringsten Erwärmung des Wassers ihre natürlichen Lebensraum verlieren. Alle diese belegten Berechnungen müssten unsere Umweltverantwortlichen in die Entscheidung z.B. bei KLeinflusskraftwerken in den Bergen mit einbeziehen.
Auch ist es längst Zeit das neben Wasserenergien auch Wind- und Sonnenergie im Kanton Graubünden gefördert werden.