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Das Schweizer Licht gehört nicht unter den Scheffel der EMRK

«Politik, Poesie und Polemik» heisst das Format. Andi Perl, SP Grossrat und Schriftsteller hält sich bei seinem Text «Gegen den Rechtsstaat» (und die SVP) vor allem an die Polemik. Nur schade, dass der kleine Mann, sich um Alltägliches zu sorgen hat. «Zuerst das Fressen und dann die Moral», meinte Bertold Brecht. In Zeiten der Globalisierung und internationalen Verträge und Verbandelungen, kann sich ein Land nicht auf moralisches Handeln, der Machtblöcke verlassen. Denn dort geht es nur um die eigenen kurzfristigen Interessen. Dies zeigt die NATO-freundliche Haltung der Politiker und die Berichterstattung in den Medien, im sogenannten Westen, welche den Boden für militärische Auseinandersetzungen auf unserem Kontinent ebnet. Aufs grobfahrlässigste wird mit dem Feuer gespielt. Es zeigt sich auch, wie die EU mit Ländern umgeht, die den Austritt aus dem Bündnis beschlossen haben. „Ja, macht den Zaun nicht zu weit, aber scheut euch nicht, über den Zaun hinauszuschauen. Macht die Sorgen anderer Völker zu euren eigenen und bietet über die Grenzen hinweg eine helfende Hand.“ Dies ist der Weg der Schweiz. Über Jahrhunderte nimmt sie eine spezielle Rolle ein, zuerst in Europa und dann mit Ausstrahlung über die ganze Welt. Das humanitäre und diplomatische Wirken war erst durch die anerkannte bewaffnete Neutralität der Schweiz möglich. Und dies war alles auf der Verfassung der Schweiz aufgebaut. Sich nun von diesem Prinzip zu lösen und sein Licht unter den Scheffel der EMRK zu stellen, zeigt, wie unbedacht die junge Garde der SP mit dem historischen Vermächtnis der Schweiz umgeht.

Markus Niederdorfer
17.10.18 - 08:26 Uhr
Leserbrief
Ort:
Innerferrera
Zum Artikel:
"Gegen den Rechtsstaat", "Politik,Poesie und Polemik", SO 16.10.18 Andi Perl
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