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Nach Antisemitismus-Eklat: Scholz will documenta fernbleiben

Bundeskanzler Olaf Scholz will nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen Werke auf der Kasseler documenta in diesem Jahr auf einen Besuch der Kunstschau verzichten. «Olaf Scholz ist ein grosser Fan der documenta und hat in den vergangenen 30 Jahren wohl keine documenta versäumt. Er hat aber entschieden, die diesjährige Ausgabe nicht zu besuchen», sagte eine Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zuvor hatte die «Jüdische Allgemeine» berichtet.

Agentur
sda
22.06.22 - 20:08 Uhr
Kultur
Eigentlich ist Bundeskanzler Olaf Scholz ein großer Fan der documenta. Doch diesmal wird er nicht nach Kassel reisen. Foto: Michael Kappeler/dpa
Eigentlich ist Bundeskanzler Olaf Scholz ein großer Fan der documenta. Doch diesmal wird er nicht nach Kassel reisen. Foto: Michael Kappeler/dpa
Keystone/dpa/Michael Kappeler

Zuvor war eine Installation des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi abgebaut worden, die unter anderem einen Soldaten mit Schweinsgesicht zeigte. Er trug ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift «Mossad» - die Bezeichnung des israelischen Auslandsgeheimdienstes.

«Bundeskanzler Olaf Scholz findet die besagte Abbildung in Kassel abscheulich und hält es für völlig richtig und angemessen, dieses Plakat zu entfernen, so die Sprecherin weiter. »In Deutschland ist kein Platz für antisemitische Darstellungen, auch nicht auf einer Kunstausstellung."

Die documenta-Leitung solle sich ihrer Verantwortung für diesen Vorgang stellen. «Im Vorfeld dieser renommierten Ausstellung gab es eine ganze Reihe von Warnungen - umso irritierender ist es, dass es nun dennoch zu diesem Skandal gekommen ist», kritisiert der SPD-Politiker.

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