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Dante soll Italiens Kultur beflügeln: Roberto Benigni liest Verse

Von New York bis Florenz, von Dante bis Benigni: Italien will trotz der Corona-Pandemie den 700. Todestag des Nationaldichters Dante Alighieri («Göttliche Komödie») in vollen Zügen feiern.

Agentur
sda
07.03.21 - 16:02 Uhr
Kultur
ARCHIV - Schauspieler Roberto Benigni spricht auf der Pressekonferenz  auf der 70. Berlinale über den Film "Pinocchio". Foto: Michael Kappeler/dpa
ARCHIV - Schauspieler Roberto Benigni spricht auf der Pressekonferenz auf der 70. Berlinale über den Film "Pinocchio". Foto: Michael Kappeler/dpa
Keystone/dpa/Michael Kappeler

Es werde über das Jahr verteilt Hunderte von Lesungen, Ausstellungen und Events in dem Mittelmeerland geben, kündigte Kulturminister Dario Franceschini am Samstag bei eine Online-Pressekonferenz an. Auch international seien Künstler und Kulturfans eingeladen, sich zu beteiligen.

Ein Höhepunkt der Feiern sei für den regelmässigen Dante-Tag am 25. März geplant: Dann werde Oscar-Preisträger Roberto Benigni («Das Leben ist schön») Dante-Verse lesen, erläuterte der Minister. Der Auftritt des 68-jährigen Darstellers und Regisseurs am Sitz des Staatschefs, im Quirinalspalast in Rom, soll im Fernsehen übertragen werden. Der politisch engagierte Benigni ist in Italien einem Millionen-Publikum als Vortragender von Dante-Versen bekannt und hat ein Buch über den Künstler veröffentlicht.

Dante wurde 1265 in Florenz in der Toskana geboren. Er starb am 14. September 1321 in Ravenna in der Emilia-Romagna. In beiden Städten ist ein umfangreiches Festprogramm vorgesehen. So soll Star-Dirigent Riccardo Muti im September in Ravenna ein Konzert zu Ehren des Dichters geben. In Florenz und im Dante-Park in New York ist am 25. März ein Streaming-Event geplant. Für dieses Projekt würden Menschen weltweit aufgerufen, ihre Dante-Lieblingsstücke aufzuzeichnen, hiess es.

Eine der wohl wichtigsten Schauen soll Anfang April in Forlì - einem Ort zwischen Florenz und Ravenna - öffnen. Ihr Titel: «Dante. La visione dell’arte». In der Hauptstadt Rom plant das Museum Scuderie del Quirinale eine Schau mit dem Namen «Inferno» («Hölle»), wie auch ein Teil der «Göttliche Komödie» heisst. Die Ausstellung werde am 5. Oktober starten und bis Januar 2022 laufen.

Das Mittelmeerland möchte Dante nicht einfach als historische Figur und Wegbereiter einer italienischen - nicht lateinischen - Literatur hochleben lassen. Sondern der Poet und Denker soll zum Symbol für den Neustart der Kultur nach der langen Pandemie-Sperre werden. Kulturminister Franceschini zitierte einen Dante-Vers über den Blick in die Sterne und sagte: «Wir alle warten darauf, die Sterne wieder zu erblicken, Musik zu hören, Theater zu sehen, zusammen Filme auf den wunderschönen Plätzen Italiens zu sehen.»

Auch Konzerte, Vorträge und touristische «Dante-Pfade» zum Erkunden von Orten, die mit dem Dichter verbundenen sind, stehen im Programm. Einige Events liefen schon 2020. Das Versepos «Göttliche Komödie» zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Aktuell sind wegen der Corona-Pandemie in Italien nur Museen geöffnet, die in Zonen mit geringem Corona-Risiko liegen. Es gibt zudem Pläne, bei moderaten Ansteckungszahlen ein beschränktes Publikum ab Ende März wieder in Theater zu lassen. Derzeit verschärft sich allerdings die Virus-Lage in Italien wieder.

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