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Štaka, Gsell, Klemm - Drei Regisseurinnen räumen Festivalpreise ab

Regisseurin Andrea Štaka hat mit ihrem Spielfilm «Mare» den mit 60'000 Franken dotierten 13. Prix de Soleure der Solothurner Filmtage gewonnen. Oder wie die Jury es ausdrückte: mit einem «Spielfilm, der aussieht wie ein Dokumentarfilm oder die Realität selbst».

Agentur
sda
26.01.21 - 21:00 Uhr
Kultur
Regisseurin Andrea Štaka wurde an den 56. Solothurner Filmtagen mit dem Prix de Soleure ausgezeichnet.
Regisseurin Andrea Štaka wurde an den 56. Solothurner Filmtagen mit dem Prix de Soleure ausgezeichnet.
Keystone/ALEXANDRA WEY

In ihrem dritten Werk erzählt die in Zürich lebende Filmemacherin («Das Fräulein») von einer verheirateten Frau und Mutter, deren Gefühlswelt in Schieflage gerät, als sie einen jüngeren Mann kennenlernt. «Mare» wurde an der letztjährigen Berlinale uraufgeführt, und der Schweizer Kinostart wurde vom Lockdown unterbrochen.

Der Film war am Montagabend, ebenfalls im Rahmen der 56. Solothurner Filmtage, in drei Kategorien (Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch und Bester Ton) für den Schweizer Filmpreis 2021 nominiert worden. Die Jury wünsche dem Film nun auch noch «eine neue Chance auf den grossen Leinwänden», hiess es in einer Medienmitteilung.

Opera Prima für Erstlingsfilme

Erstmals wurde an der Onlineveranstaltung vom Dienstagabend auch der Opera Prima verliehen, eine mit 20'000 Franken dotierte Auszeichnung für Erstlingsfilme. Mit «Von Fischen und Menschen» gewann die in Bern lebende Regisseurin Stefanie Klemm in dieser Kategorie. Lobend erwähnt wurde der Dokumentarfilm «Sòne:» von Daniel Kemény.

«Von Fischen und Menschen» erzählt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Judith, die im Jura eine Forellenzucht betreibt und durch ein tragisches Ereignis den Boden unter den Füssen zu verlieren droht. Hauptdarstellerin Sarah Spale wurde am Sonntagabend mit dem diesjährigen Prix Swissperform ausgezeichnet und am Montag für den Schweizer Filmpreis als Beste Darstellerin nominiert («Platzspitzbaby»).

Publikumsliebling «Beyto»

Der Lieblingsfilm des Publikums war in diesem Jahr «Beyto» von Gitta Gsell. Es ist bereits das zweite Mal, dass die Filmemacherin den Prix du Public der Solothurner Filmtage mit nach Hause nehmen darf. Zuletzt gewann sie ihn im Jahr 2010 mit «Bödälä - Dance The Rhythm».

In ihrer jüngsten Produktion hat zudem ein vielversprechender Schauspieler mitgespielt: Dimitri Stapfer ist in der Kategorie Bester Nebendarsteller («Frieden») für den Schweizer Filmpreis 2021 nominiert.

Upcoming-Förderpreis an Lucas del Fresno

In der später am Abend ebenfalls live gestreamten Upcoming Award Night wurden weitere Preise verliehen. Der mit 15'000 Franken dotierte Upcoming-Förderpreis ging an den in Spanien geborenen Lucas del Fresno für seinen Film «Europa». Darin erzählt er die Geschichte von Pedro, einem Gastarbeiter in der Schweiz, dessen Mutter in Spanien ins Spital eingeliefert wird, als er gerade mit einer Kuh zum Schlachthof muss.

Die Entwicklungsbeiträge des «Upcoming Lab» erhalten die Regisseurinnen Sarah Imsand für «Olympia Station» und Thaïs Odermatt für «Bandwurm Alexis & Maria Callas».

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