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Vier Filmpreis-Nominationen für «Le milieu de l'horizon»

Am Donnerstagabend sind an den 55. Solothurner Filmtagen die Nominationen für den Schweizer Filmpreis 2020 bekanntgegeben worden. Für den abwesenden Joel Basman hiess das: eine Nomination als Bester Hauptdarsteller («Büezer») als Geschenk zu seinem 30. Geburtstag.

Agentur
sda
23.01.20 - 21:23 Uhr
Kultur

Eine Woche nach dem Deutschschweizer Kinostart geht «Le milieu de l'horizon» von der Westschweizer Regisseurin Delphine Lehericey als Favorit ins Quartzrennen. Der Film ist in den Kategorien Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller (Luc Bruchez) und Beste Filmmusik nominiert. Erzählt wird darin die Geschichte des 13-jährigen Gus und dessen Familie, die im Hitzesommer 1976 auf ihrem Bauernhof unter der grossen Dürre leiden.

Mit einem Preis für ihre herausragenden schauspielerischen Leistungen in den Königskategorien können neben Luc Bruchez und Joel Basman auch Sven Schelker («Bruno Manser») und bei den Darstellerinnen Miriam Stein («Moskau einfach!»), Sabine Timoteo («Tambour Battant») oder Beren Tuna («Al Shafaq - When Heaven Divides») rechnen. Für die besten Nebenrollen sind Antonio Buil («Insoumises»), Cecilia Steiner und Andrea Zogg (beide in «Der Büezer») nominiert.

Mit je drei Nominationen - darunter in der Kategorie Bester Spielfilm - buhlen «Baghdad in My Shadow» von Samir, «Bruno Manser - Die Stimme des Regenwaldes» von Niklaus Hilber sowie der Eröffnungsfilm der diesjährigen Solothurner Filmtage, «Moskau einfach!», um Preise. Letzterer spielt im Herbst 1989. Während in Berlin bald die Mauer fällt, wird der Polizeibeamte Viktor (Philippe Graber) undercover ins Zürcher Schauspielhaus geschleust, um Informationen über linke Theaterleute zu sammeln. Als er sich in die Schauspielerin Odile (Miriam Stein) verliebt, beginnt sein grosses Dilemma.

Ebenfalls in dieser Kategorie ist die französisch-schweizerische Koproduktion «Les Particules» von Blaise Harrison nominiert.

Keine Preise für Kurzfilme

Auch je drei Nominationen haben die Dokumentarfilme «Immer und Ewig» von Fanny Bräuning (Bester Dokumentarfilm, Beste Filmmusik, Beste Kamera) und «Where We Belong» von Jacqueline Zünd (Bester Dokumentarfilm, Beste Filmmusik, Beste Montage) erhalten. Ihre Konkurrenz in der Hauptkategorie sind «African Mirror» von Mischa Hedinger, «L'Île aux oiseaux» von Maya Kosa und Sergio da Costa sowie «Madame» von Stéphane Riethauser.

Um Quartzsteine in der Kategorie Bester Animationsfilm buhlen «Average Happiness» von Maja Gehrig, «Kids» von Michael Frei und «Le renard et l'oisille» von Samuel und Frédéric Guillaume.

Keine Preise gibt es in diesem Jahr für Kurzfilme. Wie Ivo Kummer, Chef Sektion Film des Bundesamtes für Kultur, in seiner Rede sagte, beschäftige dieses Genre die Filmakademie seit Jahren. Nachdem in früheren Jahren zu viele Kurzfilme eingesendet worden und infolge dessen die Kriterien geändert worden sind, hätten sich nun zu wenig Kurzfilme für den Filmpreis 2020 qualifizieren können. Der Schweizer Kurzfilmverein Pro Short hat bereits im Vorfeld der Filmtage eine Petition lanciert, die bis zur Nacht der Nominationen über 900 Unterstützende gefunden hat.

Die Verleihung der Schweizer Filmpreise findet am 27. März in Zürich statt. Alle nominierten Filme sind in der «Woche der Nominierten» vom 23. bis 29. März in Genf und Zürich zu sehen.

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