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Kunstmuseum Basel erhält Werke von Rémy Zaugg als Schenkung

Das Kunstmuseum Basel erhält 24 Werke des Schweizer Konzeptkünstlers Rémy Zaugg als Schenkung von Hans und Monika Furer. In einer Ausstellung präsentiert das Museum seine neuen Bilder zusammen mit weiteren Werken aus der Sammlung des Stifterpaars.

Agentur
sda
15.08.19 - 09:00 Uhr
Kultur
"Schau, ich bin blind, schau." (1998) von Rémy Zaugg ist eines der 24 Werke aus der Sammlung der Hans und Monika Furer-Brunner Stiftung, die das Kunstmuseum Basel als Schenkung entgegennehmen kann.
"Schau, ich bin blind, schau." (1998) von Rémy Zaugg ist eines der 24 Werke aus der Sammlung der Hans und Monika Furer-Brunner Stiftung, die das Kunstmuseum Basel als Schenkung entgegennehmen kann.
Kunstmuseum Basel

Türkise Schrift prangt auf orangem Hintergrund: Beim längeren Betrachten des Bilds von Rémy Zaugg (1943-2005) beginnen die Augen zu schmerzen. In fetten kapitalen Lettern ist der Satz «Schau, ich bin blind, schau.» zu lesen. Auf subversive Weise verbindet der Künstler damit die unmittelbare formale Wirkung auf die Betrachter mit der schriftlichen Aussage seines Werks.

Schriftbilder dieser Art sind das Markenzeichen des bekannten Konzeptkünstlers, der im jurassischen Courgenay geboren wurde und in den 1960er-Jahren nach Basel zog. Zaugg sorgte weit über die Grenzen der Schweiz hinaus nicht nur als Künstler, sondern auch als Ausstellungsmacher und -theoretiker sowie als Urbanist für Aufmerksamkeit. Dazu kam eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Basler Vorzeigearchitekten Herzog & de Meuron.

Die 24 Werke, die das Kunstmuseum nun als Schenkung entgegennehmen kann, stammen aus allen Schaffensperioden Zauggs. Neben den bekannten Schriftbildern befinden sich auch so genannte Wahrnehmungsskizzen im Konvolut. Mit diesen hat Zaugg Werke berühmter Vorbilder nicht nachgezeichnet, sondern in Worten nachskizziert.

Enge Beziehung zwischen Künstler und Sammler

Zwischen dem 2005 verstorbenen Künstler und dem Sammler und Anwalt Hans Furer bestand eine enge Beziehung. Furer war nicht nur ein langjähriger Freund des Künstlers, sondern auch Präsident einer Stiftung, in die Zaugg einen Grossteil seines Œuvres überführen wollte.

Nach Zauggs Tod brachten die Witwe und die Tochter die Werke aber nicht in die Stiftung ein, die sodann insolvent wurde. Furer wurde zum Rücktritt aufgefordert. Er schaffte es 2010 aber trotzdem, aus der Konkursmasse die Rechte an Zauggs Werken herauszukaufen.

Die Geschichte von Zauggs Hinterbliebenen mündete schliesslich in eine Tragödie. 2014 wurde die Witwe auf ihrem Anwesen in Pfastatt bei Mülhausen erschlagen aufgefunden. Als Hauptverdächtige gilt die Tochter, die kurz zuvor aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden war.

Die Ausstellung mit dem Titel «Schau, ich bin blind, schau.» im Neubau des Kunstmuseums Basel dauert vom 17. August bis 1. Dezember. Neben dem geschenkten Konvolut sind auch weitere Werke aus der Sammlung des Stifterpaars zu sehen: unter anderem von Sol LeWitt, Robert Mapplethorpe, Thomas Ruff und Stephan Balkenhol.

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