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Ein Blick auf die Schreibtische der Bündner Chefinnen und Chefs

Wie sieht es eigentlich bei den Chefinnen und Chefs aus? Ist deren Schreibtisch so gross wie deren Einfluss, persönlich oder eher sachlich, aufgeräumt oder ein Chaos? Unsere Bildserie zeigt es.

Südostschweiz
10.09.24 - 15:51 Uhr
Graubünden
Wo soll man nur zuerst hinschauen? Auf das als «Amtsschimmel» beschriftete Klavier? Den Papagei? Oder die zehn Regeln an der Wand, die für besseres Arbeiten stehen? Das Büro des St. Moritzer Gemeindepräsidenten, Entertainer und Tausendsassa Christian Jott Jenny – er nennt es «Oval Office» – gleicht einem bunten Sammelsurium an Absurditäten. Da fällt sein Schreibtisch gar nicht mehr auf. Die zehnte Regel lautet übrigens «Smile». «Mehr als das braucht es eigentlich nicht», findet Jenny.
Wo soll man nur zuerst hinschauen? Auf das als «Amtsschimmel» beschriftete Klavier? Den Papagei? Oder die zehn Regeln an der Wand, die für besseres Arbeiten stehen? Das Büro des St. Moritzer Gemeindepräsidenten, Entertainer und Tausendsassa Christian Jott Jenny – er nennt es «Oval Office» – gleicht einem bunten Sammelsurium an Absurditäten. Da fällt sein Schreibtisch gar nicht mehr auf. Die zehnte Regel lautet übrigens «Smile». «Mehr als das braucht es eigentlich nicht», findet Jenny.
Bild Mayk Wendt
Bücherstapel und «Glasperlenspiel» Katharina Beisiegels Arbeitsplatz wird von Utensilien bestimmt, die ihren Alltag als Direktorin des Kirchner-Museums in Davos prägen: von Ausstellungskatalogen und den Handschuhen zum Umgang mit Kunstwerken. Als Detail fällt der Glasstapel ins Auge. Er stammt von der Dachaufschüttung. Wind und Wetter wehen zuweilen ein Stückchen hinunter.
Bücherstapel und «Glasperlenspiel» Katharina Beisiegels Arbeitsplatz wird von Utensilien bestimmt, die ihren Alltag als Direktorin des Kirchner-Museums in Davos prägen: von Ausstellungskatalogen und den Handschuhen zum Umgang mit Kunstwerken. Als Detail fällt der Glasstapel ins Auge. Er stammt von der Dachaufschüttung. Wind und Wetter wehen zuweilen ein Stückchen hinunter.
Bild Dani Ammann
Von wegen Preisschwankungen und Versorgungsengpässe: Im Büro von Repower-CEO Roland Leuenberger herrscht weitaus mehr Ordnung als in den vergangenen Jahren auf dem Energiemarkt. Schön säuberlich aufgereiht stehen da Trinkflaschen und Festschriften, an den Wänden hängt ein Bild – «Transmission» von Rudolf Mirer –, selbst die Edding-Stifte haben alle ihren eigenen Platz. Ordnung ist das halbe Leben. Um da noch unter Strom zu stehen, brauchts schon einen grossen Schluck aus der gut versteckten Cola-Flasche.
Von wegen Preisschwankungen und Versorgungsengpässe: Im Büro von Repower-CEO Roland Leuenberger herrscht weitaus mehr Ordnung als in den vergangenen Jahren auf dem Energiemarkt. Schön säuberlich aufgereiht stehen da Trinkflaschen und Festschriften, an den Wänden hängt ein Bild – «Transmission» von Rudolf Mirer –, selbst die Edding-Stifte haben alle ihren eigenen Platz. Ordnung ist das halbe Leben. Um da noch unter Strom zu stehen, brauchts schon einen grossen Schluck aus der gut versteckten Cola-Flasche.
Bild Olivia Aebli-Item
Bis auf die Uniform deutet in diesem Dachbüro nichts darauf hin, dass hier der Kommandant der Stadtpolizei in Chur seinen Arbeitsplatz hat. Andrea Deflorin, seit gut eineinhalb Jahren Polizeichef, lebt nicht nur seinen «Traumjob Polizist», wie er es in einem Interview formulierte, sondern auch seine zweite Leidenschaft, die Musik. Zwar haben die Festplakate schon ein wenig Patina angesetzt, aber noch immer ist Deflorin Musiklehrer fürs Schwyzerörgeli in Schanfigg. Motto: «Musik machen ist eine Gnade.»
Bis auf die Uniform deutet in diesem Dachbüro nichts darauf hin, dass hier der Kommandant der Stadtpolizei in Chur seinen Arbeitsplatz hat. Andrea Deflorin, seit gut eineinhalb Jahren Polizeichef, lebt nicht nur seinen «Traumjob Polizist», wie er es in einem Interview formulierte, sondern auch seine zweite Leidenschaft, die Musik. Zwar haben die Festplakate schon ein wenig Patina angesetzt, aber noch immer ist Deflorin Musiklehrer fürs Schwyzerörgeli in Schanfigg. Motto: «Musik machen ist eine Gnade.»
Bild Olivia Aebli-Item
Wahre Macht sieht man nicht. Dafür ist das Büro des Churer Bischofs Joseph Maria Bonnemain das beste Beispiel. Schlicht ist es mit den weissen Kunststoffmöbeln, bescheiden, auch ein wenig unordentlich. Ganz anders, als man es sich bei einem Kirchenfürsten vorstellt, und ganz anders auch, als es sein Amtssitz, das im Innern überaus prächtige und würdevolle bischöfliche Schloss oberhalb der Altstadt, erwarten liesse. Die Marien-Ikone an der Seitenwand ist das einzige sichtbare Glaubensbekenntnis.
Wahre Macht sieht man nicht. Dafür ist das Büro des Churer Bischofs Joseph Maria Bonnemain das beste Beispiel. Schlicht ist es mit den weissen Kunststoffmöbeln, bescheiden, auch ein wenig unordentlich. Ganz anders, als man es sich bei einem Kirchenfürsten vorstellt, und ganz anders auch, als es sein Amtssitz, das im Innern überaus prächtige und würdevolle bischöfliche Schloss oberhalb der Altstadt, erwarten liesse. Die Marien-Ikone an der Seitenwand ist das einzige sichtbare Glaubensbekenntnis.
Bild Livia Mauerhofer
Regierungsrat Martin Bühler hat sein Büro an einer der exklusivsten Adressen Churs, in der Standeskanzlei, Ecke Reichsgasse/Regierungsplatz. Entsprechend gediegen gestaltet auch sein Arbeitsplatz: Holzvertäfelung und Kachelofen erinnern an die wohlhabende Kaufmannsfamilie. USM-Schränke und der klassische Eames-Chair von Vitra dokumentieren die Würde des Kantons, für dessen Finanzen Bühler verantwortlich ist. Er selber mag es schlicht und bescheiden. Den Kaffee für seine Besucher bereitet er selber zu.
Regierungsrat Martin Bühler hat sein Büro an einer der exklusivsten Adressen Churs, in der Standeskanzlei, Ecke Reichsgasse/Regierungsplatz. Entsprechend gediegen gestaltet auch sein Arbeitsplatz: Holzvertäfelung und Kachelofen erinnern an die wohlhabende Kaufmannsfamilie. USM-Schränke und der klassische Eames-Chair von Vitra dokumentieren die Würde des Kantons, für dessen Finanzen Bühler verantwortlich ist. Er selber mag es schlicht und bescheiden. Den Kaffee für seine Besucher bereitet er selber zu.
Bild Olivia Aebli-Item
Keine Frage, so stellt man sich die Herzkammer der Macht vor, das Büro von Regierungspräsident Jon Domenic Parolini: Solide, modern und aufgeräumt. An der Wand zwei Gemälde aus völlig verschiedenen Epochen, eine Blühpflanze auf dem Sideboard und jede Menge Akten auf dem Tisch, makellos gestapelt und das nach Farben sortiert. Pures Understatement.
Keine Frage, so stellt man sich die Herzkammer der Macht vor, das Büro von Regierungspräsident Jon Domenic Parolini: Solide, modern und aufgeräumt. An der Wand zwei Gemälde aus völlig verschiedenen Epochen, eine Blühpflanze auf dem Sideboard und jede Menge Akten auf dem Tisch, makellos gestapelt und das nach Farben sortiert. Pures Understatement.
Bild Livia Mauerhofer
Das Büro von Susanne Lebrument ist direkt neben dem Newsroom der Redaktion. Dort amtet die Hauptgesellschafterin als Ombudsfrau der Somedia, als Kolumnenschreiberin und als Delegierte des Somedia-Verwaltungsrates. Das fröhliche Lachen und Optimismus sind zwei Eigenschaften der Unternehmerin, die gefühlt jeden zweiten Graubündner persönlich kennt. Papier liegt auch immer viel auf ihrem Schreibtisch rum, dabei erledigt sie einen Grossteil ihrer Geschäfte an Smartphone und Laptop.
Das Büro von Susanne Lebrument ist direkt neben dem Newsroom der Redaktion. Dort amtet die Hauptgesellschafterin als Ombudsfrau der Somedia, als Kolumnenschreiberin und als Delegierte des Somedia-Verwaltungsrates. Das fröhliche Lachen und Optimismus sind zwei Eigenschaften der Unternehmerin, die gefühlt jeden zweiten Graubündner persönlich kennt. Papier liegt auch immer viel auf ihrem Schreibtisch rum, dabei erledigt sie einen Grossteil ihrer Geschäfte an Smartphone und Laptop.
Bild Livia Mauerhofer
Bereits die Farbe des Bürostuhls von Direktor Renato Fasciati erinnert an «seine» Rhätische Bahn. Weitere Bähnler-Gegenstände in seinem Büro im RhB-Verwaltungsgebäude in Chur: Ein Eisenbahnmodell, zwei Nostalgieposter von Bündner Bahnstrecken und ein grosses Kantonswappen, das einst die Stirn eines Zuges zierte. Immerhin eine Ecke bleibt noch fürs Familienfoto.
Bereits die Farbe des Bürostuhls von Direktor Renato Fasciati erinnert an «seine» Rhätische Bahn. Weitere Bähnler-Gegenstände in seinem Büro im RhB-Verwaltungsgebäude in Chur: Ein Eisenbahnmodell, zwei Nostalgieposter von Bündner Bahnstrecken und ein grosses Kantonswappen, das einst die Stirn eines Zuges zierte. Immerhin eine Ecke bleibt noch fürs Familienfoto.
Bild Livia Mauerhofer
Carmelia Maissen, Regierungsrätin, an ihrem Arbeitsplatz in der Sinergia Chur. In ihrem Büro im Hintergrund hängt ein Kunstwerk des aus Domat/Ems stammenden Künstlers Gaudenz Signorell, das schon zu Zeiten von Vorgänger Mario Cavigelli angebracht wurde.
Carmelia Maissen, Regierungsrätin, an ihrem Arbeitsplatz in der Sinergia Chur. In ihrem Büro im Hintergrund hängt ein Kunstwerk des aus Domat/Ems stammenden Künstlers Gaudenz Signorell, das schon zu Zeiten von Vorgänger Mario Cavigelli angebracht wurde.
Bild Livia Mauerhofer
Heidi Theus ist die Leiterin der Stadtbibliothek Chur. So wie der Medienkatalog einer respektablen Bibliothek, ist auch der Schreibtisch der Chefin: ordentlich und strukturiert.
Heidi Theus ist die Leiterin der Stadtbibliothek Chur. So wie der Medienkatalog einer respektablen Bibliothek, ist auch der Schreibtisch der Chefin: ordentlich und strukturiert.
Bild Olivia Aebli-Item
Papiermäppchen (mit Büroklammer gesichert), farbcodierte Haftmarker (zwei von sieben Farben aufgebraucht), zwei Packungen Handdesinfektionsspray Marke Soglio (regionale Produktion): Am Pult von Regierungsrat Marcus Caduff herrschen Sicherheit und Ordnung. Dazu das obligate Familienfoto, daneben der allzeit bereite Rotstift – ganz gemäss Departementsbereich: Soziales und Wirtschaft.
Papiermäppchen (mit Büroklammer gesichert), farbcodierte Haftmarker (zwei von sieben Farben aufgebraucht), zwei Packungen Handdesinfektionsspray Marke Soglio (regionale Produktion): Am Pult von Regierungsrat Marcus Caduff herrschen Sicherheit und Ordnung. Dazu das obligate Familienfoto, daneben der allzeit bereite Rotstift – ganz gemäss Departementsbereich: Soziales und Wirtschaft.
Bild Olivia Aebli-Item
Stefan Illien, CEO der IBC Chur, nutzt ein höhenverstellbares Pult für ergonomisches Arbeiten. Auf seiner Fensterbank steht eine Collage seiner Familie, die ihm am wichtigsten ist. An dem grossen Sitzungstisch hinter der Kamera finden strategische Besprechungen mit bis zu acht Personen statt. Als CEO kümmert sich Illien um die Unternehmensentwicklung, Digitalisierung und Mitarbeitendenführung.
Stefan Illien, CEO der IBC Chur, nutzt ein höhenverstellbares Pult für ergonomisches Arbeiten. Auf seiner Fensterbank steht eine Collage seiner Familie, die ihm am wichtigsten ist. An dem grossen Sitzungstisch hinter der Kamera finden strategische Besprechungen mit bis zu acht Personen statt. Als CEO kümmert sich Illien um die Unternehmensentwicklung, Digitalisierung und Mitarbeitendenführung.
Bild Livia Mauerhofer
Die Frau, die aus Fleischresten Leckerli für Hunde macht: Auf dem Pult von Ramona Demarmels, Gründerin der Hammi GmbH, steht eine Snackbar – für Vierbeiner, die mit ihren Frauchen oder Herrchen vorbeischauen. Aus Restfleisch, das sie von Metzgern und Jägerinnen bezieht, stellt Demarmels Leckerbissen für Katzen und Hunde her. Der Ort dafür passt: Das Ladenlokal ist in der ehemaligen Dorfmetzgerei von Untervaz. Darum findet man dort auch altes Metzgerwerkzeug, etwa ein Hackbeil oder einen Fleischwolf.
Die Frau, die aus Fleischresten Leckerli für Hunde macht: Auf dem Pult von Ramona Demarmels, Gründerin der Hammi GmbH, steht eine Snackbar – für Vierbeiner, die mit ihren Frauchen oder Herrchen vorbeischauen. Aus Restfleisch, das sie von Metzgern und Jägerinnen bezieht, stellt Demarmels Leckerbissen für Katzen und Hunde her. Der Ort dafür passt: Das Ladenlokal ist in der ehemaligen Dorfmetzgerei von Untervaz. Darum findet man dort auch altes Metzgerwerkzeug, etwa ein Hackbeil oder einen Fleischwolf.
Bild Olivia Aebli-Item
So sieht es auf dem Pult des städtischen Säckelmeisters im Rathaus Chur aus. Auffällig ist das alte Telefon auf dem Schreibtisch von Urs Marti. Dieses benutzte früher der Katastrophenstab der Stadt. «Ich mag das Ding einfach, auch wenn es nicht mehr funktioniert», sagt Marti, der die Stadt seit 2013 und noch bis Ende Jahr präsidiert.
So sieht es auf dem Pult des städtischen Säckelmeisters im Rathaus Chur aus. Auffällig ist das alte Telefon auf dem Schreibtisch von Urs Marti. Dieses benutzte früher der Katastrophenstab der Stadt. «Ich mag das Ding einfach, auch wenn es nicht mehr funktioniert», sagt Marti, der die Stadt seit 2013 und noch bis Ende Jahr präsidiert.
Bild Livia Mauerhofer
Zum Seriestart haben wir unseren eigenen Chef gezeigt, Geschäftsführer Silvio Lebrument. Unser Eindruck: Die Familie ist ihm wichtig, die Kaffeetasse auch. Das Chaos hält sich in Grenzen – bis auf die Frisur.
Zum Seriestart haben wir unseren eigenen Chef gezeigt, Geschäftsführer Silvio Lebrument. Unser Eindruck: Die Familie ist ihm wichtig, die Kaffeetasse auch. Das Chaos hält sich in Grenzen – bis auf die Frisur.
Bild Olivia Aebli-Item
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In unserer Serie gewähren wir unseren Leserinnen und Lesern einmal wöchentlich einen Blick in die Büros der Bündner Bosse. Immer am Donnerstag kommt ein neues Bild dazu.

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