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Der Glarnersteg schliesst die Wohngruppe in Glarus

Sieben Menschen mit einer Behinderung leben in der Wohngruppe des Glarnerstegs in Glarus. Allgemein sinke die Nachfrage nach solchen Plätzen. Deshalb wird die Wohngruppe in Glarus geschlossen.

Südostschweiz
25.06.24 - 13:18 Uhr
Glarus
Im Jahr 2006 eröffnet: Die Wohngruppe des Glarnerstegs an der Dr. Joachim-Heer-Strasse gibt es nur noch bis Ende Jahr.
Im Jahr 2006 eröffnet: Die Wohngruppe des Glarnerstegs an der Dr. Joachim-Heer-Strasse gibt es nur noch bis Ende Jahr.
Pressebild
Beim Glarnersteg können Menschen mit einer Behinderung arbeiten und wohnen. Laut eigenen Angaben bietet die Institution insgesamt 70 Wohnplätze an. «Die Nachfrage nach diesen Plätzen ist in den letzten Monaten zurückgegangen, sodass die Auslastung aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr ausreichend hoch ist», meldet der Glarnersteg. Deshalb werde die Wohngruppe in Glarus per Ende 2024 geschlossen. Auch die Sparmassnahmen würden die Situation verschärfen: Der Kanton habe eine Tarifreduktion für das nächste Jahr angekündigt.

Die Wohngruppe in Glarus wurde 2006 eröffnet. Momentan leben dort noch sieben Personen, die gemäss Mitteilung aber einen Platz in einer anderen Wohngruppe des Glarnerstegs bekommen. Den insgesamt neun Teilzeit-Angestellten werde ein Job an einem anderen Standort der Institution angeboten.

Kurswechsel nötig

Die mangelnde Auslastung und die vom Kanton angekündigte Tarifreduktion würden den Glarnersteg vor grosse wirtschaftliche Herausforderungen stellen. Zwischen Hätzingen und Netstal betreibt der Glarnersteg jetzt noch acht Wohngruppen und drei Arbeitsstätten für behinderte Menschen.

Diese Angebote seien auf die individuellen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten der Personen abgestimmt. Die UNO-Behindertenrechtskonvention gibt vor, dass behinderte Menschen mehr Selbstbestimmung erhalten sollen. Diese Entwicklung unterstütze der Glarnersteg und begleite Menschen aus der Institution hinaus in die Selbstständigkeit.

Auch dadurch gebe es freie Plätze. Diese könnten wegen des heutigen Betreuungsangebots nicht mehr ausreichend besetzt werden, schreiben die Verantwortlichen des Glarnerstegs in einer Mitteilung. Der Glarnersteg werde in den nächsten Jahren neue Angebote mit stärkerer Nachfrage aufbauen.

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