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Umweltorganisation: Starke Zunahme wohl giftiger Pestizide auf Obst

Der Anteil mutmasslich giftiger Pestizide auf europäischem Obst hat laut Untersuchung einer Umweltorganisation stark zugenommen. Demnach habe es im Zeitraum von 2011 bis 2019 einen Anstieg der Belastung mit bestimmten Pestiziden, die von der Europäischen Kommission als «besonders gefährlich» eingestuft seien, um 53 Prozent gegeben.

Agentur
sda
24.05.22 - 18:55 Uhr
Ereignisse
Obst und Gemüse gelten als gesund und stehen bei Vielen fest auf dem Ernährungsplan. Doch nun ergab eine groß angelegte Analyse, dass auf fast einem Drittel der untersuchten Proben mutmaßlich giftige Stoffe gefunden wurden. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Obst und Gemüse gelten als gesund und stehen bei Vielen fest auf dem Ernährungsplan. Doch nun ergab eine groß angelegte Analyse, dass auf fast einem Drittel der untersuchten Proben mutmaßlich giftige Stoffe gefunden wurden. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Keystone/dpa/Frank Rumpenhorst

Die Organisation Pesticide Action Network (PAN) Europe hatte dafür eine Analyse von fast 100 000 Obstproben ausgewertet, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorgeht. Knapp 30 Prozent der Proben und damit fast ein Drittel wiesen demnach Rückstände auf, die als mutmasslich giftig für Menschen, Tiere und die Umwelt gelten.

Während Kiwis im Jahr 2011 gemäss der Untersuchung fast frei von diesen Substanzen waren (4 Prozent), war 2019 fast ein Drittel (32 Prozent) kontaminiert. Bei den unter die Lupe genommenen Kirschen seien 2019 die Hälfte, 2011 nur 22 Prozent belastet gewesen. Bei Äpfeln seien 2019 ungefähr in einem Drittel der Fälle bei Birnen und Pfirsichen fast der Hälfte der Fälle entsprechende Pestizide nachgewiesen worden.

Das am stärksten belastete Gemüse war Staudensellerie, wobei die Hälfte (54 Prozent) aller Proben belastet war, gefolgt von Knollensellerie (45 Prozent) und Grünkohl (31 Prozent). Laut PAN würden manche Proben sogar Rückstände von zwei oder mehr dieser Wirkstoffe enthalten.

Die Länder, in denen in den Untersuchungsjahren am häufigsten Obst- und Gemüseproben gefunden wurden, waren Belgien (34 Prozent), Irland (26 Prozent), Frankreich (22 Prozent), Italien (21 Prozent) und Deutschland (20 Prozent). Im Fokus der Analyse war nur in Europa produziertes Obst und Gemüse und nicht importierte Produkte.

Im deutschen Ableger von PAN sind neben Organisationen wie Greenpeace, der BUND oder das Umweltinstitut München auch der Verband Bioland, der Bio-Lebensmittel zertifiziert, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft oder der Bundesverband ökologischer Weinbau Mitglied.

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