×

Bevölkerung muss mit dem geplanten Besuch in Brienz/Brinzauls noch warten

Eigentlich hätte die evakuierte Bevölkerung am Donnerstag kurz nach Brienz/Brinzauls fahren dürfen. Doch der geplante Besuch musste abgesagt werden. Die Sicherheit könne nicht garantiert werden.

Südostschweiz
25.05.23 - 09:43 Uhr
Ereignisse
Kein Besuch im Dorf: Weil die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, muss sich die Bevölkerung noch etwas gedulden.
Kein Besuch im Dorf: Weil die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, muss sich die Bevölkerung noch etwas gedulden.
Bild Livia Mauerhofer

Heute Donnerstag wäre geplant gewesen, dass die evakuierte Wohnbevölkerung von Brienz/Brinzauls für jeweils zwei Stunden in ihr Dorf zurückkehren kann. So wollte der Gemeindeführungsstab der Gemeinde Albula/Alvra den Bewohnerinnen und Bewohnern noch einmal die Möglichkeit geben, Sachen, die sie vergessen hatten einzupacken, jetzt mitzunehmen. Doch aus dem Besuch wird nichts.

Wie die Gemeinde am Donnerstagmorgen informierte, musste der Besuch abgesagt werden. Die Sicherheit könne nicht gewährleistet werden. Grund dafür ist der Nebel. Wie Christian Gartmann, Mediensprecher der Gemeinde, gegenüber RSO sagte, habe es in den letzten Tagen in der Region sehr viel geregnet. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit gebe es keine freie Sicht auf den Hang. Dort hängt jetzt eine Nebelschwade. Das ist auch im Live-Stream zu sehen. Weil es also Nebel hat, kann der Lasertachymeter – also das Gerät, mit dem der Besuch der Bevölkerung überwacht worden wäre, – nicht eingesetzt werden. «Das ist ein optisches Gerät, das mit einem Laserstrahl arbeitet. Und wenn es Nebel hat, dann sieht das Gerät zu wenig. Deshalb können wir die Sicherheit nicht gewährleisten und deshalb kann der Besuch nicht stattfinden», sagt Gartmann.

Besuch für Freitag geplant

Die Gemeinde hofft, dass sie den geplanten Besuch nun morgen durchführen kann. Dafür müsste sich der Nebel auflösen. Und: «Auf den Radarbildern und den Tachymeter-Bildern muss zu sehen sein, dass nicht zusätzliche Bewegung in den Hang gekommen ist. Dass der Hang also nicht zusätzlich instabil geworden ist.» Sollten diese zwei Bedingungen erfüllt sein, kann die Bevölkerung das Dorf morgen besuchen.

Geplant sind auch morgen drei Zeitfenster. Eins von 9 und 11 Uhr, das zweite von 12.30 und 14.30 Uhr und zum Schluss von 17 und 19 Uhr. «Wir wollen es den Leuten so einfach machen wie möglich. Wenn Sie drei Zeitfenster haben, können sie auswählen, was ihnen am besten passt. Jemand kann vielleicht eher über Mittag, der andere hat am Morgen oder am Abend dafür Zeit.» Aus Sicherheitsgründen dürfen sich nicht mehr als 30 Personen gleichzeitig im Dorf aufhalten. Pro Haushalt sind maximal zwei Personen zugelassen. Das hat auch einen bestimmten Grund, wie Gartmann erklärt: «Falls wir doch evakuieren müssten, und zwar schnell, ist das noch zu machen bei 30 Personen.»

Erleichterung über geplanten Besuch

Die Bevölkerung ist laut Gartmann sehr erfreut und erleichtert, diesen Besuch machen zu können. «Fast jeder und jede hat noch etwas im Haus, das er vergessen hat, einzupacken», sagt Gartmann. «Die Bevölkerung hatte sehr wenig Zeit, sich auf diesen Umzug vorzubereiten. Es ist menschlich, dass dabei gewisse Sachen vergessen werden.» Auch die Gemeinde sei froh, wenn sie das mit einem Besuch ausgleichen könne. Zwar sei es jetzt enttäuschend, dass der Besuch doch nicht stattfinde könne. Doch die Hoffnung sei da, dass es morgen klappt. (ivk)

Alle Informationen zum Brienzer Rutsch findet ihr hier:

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR