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Adieu «Zmorga»

Aufhören, wenns am schönsten ist. Nach 247 «Zmorga»-Gästen ist Schluss. Ein Rückblick auf unvergessliche Begegnungen.

19.12.21 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Wir hatten sie alle – fast alle. Es sind nur ganz wenige, die der Anfrage für einen «Zmorga» eine Absage erteilten. Im Gegenteil. Viele meldeten sich bereits kurze Zeit nach dem Start der Serie im März 2017 von alleine und boten sich für ein Gespräch an. Dieses Format – eine Mischung aus Interview, Porträt und Feature – war beliebt, ebenso der Rahmen, sich bei einem gemütlichen Frühstück von der persönlichen Seite zu zeigen. Auch wenn die meisten unserer Gäste keine begnadeten «Zmörgaler» waren und sich mit Kaffee und Gipfeli begnügten, kamen spannende, oft auch sehr tief gehende Gespräche zustande. Dabei wurde gelacht, nachgedacht und nicht selten auch einmal eine Träne verdrückt. Wir durften eine andere Seite von Regierungsräten, CEOs, Direktorinnen, Sportlerinnen, Künstlerinnen und Showstars kennenlernen. Der «Zmorga» bot die Chance, etwas hinter die «Fassade» der Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, zu blicken. Wir konnten sie von einer anderen, oft auch verletzlicheren Seite zeigen.

Kein Weg war zu weit und keine Uhrzeit zu früh.

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Nur eine durfte zweimal

Für unsere Gäste war uns kein Weg zu weit und keine Uhrzeit zu früh. So ging es quasi mitten in der Nacht los, um pünktlich zum «Zmorga» bei WEF-Direktor Alois Zwinggi in Genf anzukommen. Wir reisten nach Bern ins Bundeshaus, um die damalige Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer in der Wandelhalle zu treffen, waren bei Daniel Vasella auf seinem Anwesen im zugerischen Risch und im Schloss von Erbprinz Alois von und zu Lichtenstein. Wir warteten im Büro des Chirurgen Marin Meuli am Kinderspital in Zürich, bis er von einer Notoperation zum «Zmorga» kam, fuhren nach Schindellegi, um den medienscheuen Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne zu treffen, und nahmen mit Nigel Kennedy am St. Moritz Jazz Festival einen Mitternachts-«Zmorga ein.

Übrigens: Nur einen Gast trafen wir zweimal: Karin Keller-Sutter: Beim «Zmorga» während des WEF als Ständeratspräsidentin 2018 in Davos versprach sie, sollte sie einst Bundesrätin werden, würde sie den «Zmorga» wiederholen. Sie hielt Wort.

Zeit für Neues

Nach fast fünf Jahren ist nun Schluss: Zeit für Neues. Nicht, dass uns die Gäste ausgegangen wären. Im Gegenteil. Aber die Zeit. Dass es jede Woche einen «Zmorga» gab, habe ich vor allem der Hilfe meiner vielen Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion zu verdanken. Ein grosses Dankeschön an sie. Und an die 247 Gäste, mit denen wir Woche für Woche das Vergnügen hatten.

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