Keine Bieridee: Aus dem Eis der Lakers wird ein Red Ale
Die Lakers wollten das erste Bier der Welt aus Hockeyarena-Eis brauen. Doch dann überholte sie der NHL-Champion. Nun fordern sie die Tampa Bay Lightning zum Degustations-Wettbewerb heraus.
Die Lakers wollten das erste Bier der Welt aus Hockeyarena-Eis brauen. Doch dann überholte sie der NHL-Champion. Nun fordern sie die Tampa Bay Lightning zum Degustations-Wettbewerb heraus.
Schneller, grösser, besser – das klischeebehaftete Lebensmotto der Amerikaner hat sich wieder einmal bestätigt. Da wollen die SC Rapperswil-Jona Lakers mit einem Marketing-Coup aufwarten – und das erste mit Hockey-Arena-Eis gebraute Bier der Welt präsentieren. Doch dann kommt ihnen die NHL-Franchise Tampa Bay Lightning zuvor. Das Team aus Florida gewinnt Anfang Juli zum zweiten Mal in Folge den Stanley Cup. Zur Feier des Triumphs zaubert die Brauerei Coors als Sponsor ein Bier herbei, das mit geschmolzenem Eis aus der Arena der Lightning hergestellt wurde.
Gemäss der Sportwebsite ESPN wurde das Eis nach dem ersten Spiel der Finalserie gegen die Montreal Canadiens abgekratzt und zur Brauerei in Colorado verfrachtet. Bereits seit dem 12. Juli wird es offenbar in Florida ausgeschenkt – rechtzeitig zur Stanley-Cup-Feier-Parade der Lightning war es in den Zapfhähnen. Das ging also wie der Blitz.
Mit Jury und Livestream
«Am Anfang haben wir uns etwas geärgert, als wir von der Aktion erfahren haben», gesteht Michael Bart, Leiter Verkauf und Marketing bei den Lakers. Schliesslich sei die eigene Bieraktion seit Anfang Jahr in der Vorbereitung. Die Idee kam von einer Schweizer Marketing-Agentur. Gebraut wird das Bier von der Brauerei Schützengarten, die auch sonst den Gerstensaft für die Fans in der Lakers-Arena liefert.
Schnell wandelte sich der Ärger bei den Lakers und Schützengarten aber in einen neuen Kampfgeist. Sie haben den NHL-Primus nun via soziale Medien zu einer Bierdegustation mit neutralen Bierexperten beider Länder herausgefordert. Dies gaben die Lakers am Mittwoch mit einer Medienmitteilung bekannt. Der Geschmacks-Wettkampf soll per Livestream übertragen werden.
Kampfansage Richtung USA
Ein Bier, das in nur wenigen Tagen gebraut ist, könne nur ein Light Beer sein, heisst es in der Mitteilung der Lakers mit kritischem Unterton. Kurt Moor, Verkaufsdirektor bei Schützengarten, macht deshalb eine Kampfansage Richtung USA: «Um ein geschmacklich erstklassiges Premium-Bier zu brauen, braucht es nebst den besten Zutaten vor allem eines: viel Zeit. Unter sechs Wochen geht nichts.»
Tatsächlich wurde das US-Bier gemäss ESPN zuerst stark gebraut, und dann mittels des Eiswassers aus der Arena auf eine Light-Version mit 4,2 Volumenprozent verdünnt. Scheinbar konnten so rund 4400 Liter «Stanley-Cup-Sieger-Bier» produziert werden.
In der Schweiz heisst die Devise dagegen klein, aber fein. Gerade einmal 500 Liter werden produziert. Dafür enthalte das Bier ausschliesslich Wasser aus dem geschmolzenen Hockey-Eis, versichert Bart. Und statt eines «Light Beer» soll es ein charaktervolles Red Ale geben. «Passend zu unseren Farben», erklärt der Verkaufsleiter.
Spuren von Blut und Schweiss der Spieler sind im Getränk indes keine zu erwarten. Das Wasser sei mehrfach gefiltert und vom anfänglich äusserst skeptischen Lebensmittelinspektorat eingehend geprüft worden. Lakers-Spirit sei aber noch drin, meint Bart augenzwinkernd.
Auf den Start der neuen Saison soll das Bier bereit sein. Details würden noch folgen. Offen ist, ob der NHL-Primus den Wettkampf annimmt und den Beweis antritt – ob sein Bier neben schneller und grösser auch besser ist.
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.