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Niederländischer Reporter nach Mordanschlag gestorben

Der prominente niederländische Kriminal-Reporter Peter R. de Vries (64) ist knapp zehn Tage nach dem Mordanschlag auf ihn in Amsterdam seinen schweren Verletzungen erlegen. Das teilte die Familie am Donnerstag in Amsterdam mit.

Agentur
sda
15.07.21 - 16:15 Uhr
Ereignisse
Menschen haben Bilder des Kriminalreporters Peter R. de Vries und Blumen am Tatort in Amsterdam niedergelegt. Der prominente Journalist ist nach dem Mordanschlag seinen schweren Verletzungen erlegen. Foto: Peter Dejong/AP/dpa
Menschen haben Bilder des Kriminalreporters Peter R. de Vries und Blumen am Tatort in Amsterdam niedergelegt. Der prominente Journalist ist nach dem Mordanschlag seinen schweren Verletzungen erlegen. Foto: Peter Dejong/AP/dpa
Keystone/AP/Peter Dejong

De Vries war am 6. Juli niedergeschossen worden. «Peter hat gekämpft bis zum Ende, aber er konnte den Kampf nicht gewinnen», heisst es in der Erklärung der Familie. Kollegen und Politiker reagierten bestürzt auf den Tod des bekannten Reporters.

Ein Mann hatte auf den Reporter auf offener Strasse mehrere Schüsse abgegeben, als er ein TV-Studio verlassen hatte. Der Mordanschlag hat die Niederlande zutiefst geschockt und war auch international mit Entsetzen aufgenommen worden.

Zwei Männer, ein 35-jähriger Pole mit Wohnsitz im Ort Maurik im Südosten des Landes, sowie ein 21 Jahre alter Rotterdamer waren kurz nach der Tat festgenommen worden. Einer von ihnen soll der Schütze sein. Die Polizei hatte sich bisher nicht zu Hintergründen der Tat geäussert. Vieles deutet jedoch daraufhin, dass der Mord in Verbindung steht mit der Arbeit des Reporters.

De Vries war aktuell Vertrauensperson des Kronzeugen eines grossen Strafprozesses gegen eine Drogenbande. Der Bruder des Kronzeugen sowie auch sein Verteidiger waren bereits 2019 ermordet worden. Auch der Reporter war bedroht worden. Doch er hatte Personenschutz abgelehnt.

Politiker aus dem In- und Ausland hatten die Tat als Anschlag auf den Rechtsstaat und den Journalismus scharf verurteilt. Medienverbände verlangten die rückhaltlose Aufklärung.

De Vries war fast 30 Jahre lang der führende Kriminalreporter der Niederlande und war oft auch als Sprecher von Opfern oder Zeugen bei Prozessen aufgetreten. Regelmässig war er Gast bei TV-Talkshows. International bekannt wurde der Reporter 1987 mit seinem Bestseller über die Entführung des Bierbrauers Freddy Heineken. 2008 gewann er einen Emmy Award für seine Reportagen über den Fall von Natalee Holloway. Die Amerikanerin war 2005 auf Aruba verschwunden und vermutlich von einem Niederländer getötet worden.

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Peter de Vries hat im Bereich der Organisierten Kriminalität recherchiert, insbesondere um Ridouan Taghi. Die Niederlande sind in den letzten Jahren wegen ihrer liberalen Drogenpolitik und der offenen Einwanderungsgesellschaft mehr oder minder ein Nacro-Staat geworden. R. Taghi hat mit seiner Bande eigentliche alle Konkurrenten ausgeschaltet. Gefallen ist R. Taghi nur wegen der DEA und des FBI die eben sowas unter "Narco Terrorismus" einstufen und Druck auf die EU ausgeübt haben. Peter de Vries hatte gute Kontakte zum Kronzeugen gegen R. Taghi. Nach der Verhaftung von R. Taghi sind der Bruder des Kronzeugen, sein Anwalt und ermordet worden. Die Leute jedoch, die Peter de Vries angriffen, sind vermutlich nur einfache Auftragsmörder.

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