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Glarner Coronafälle steigen weiterhin stark an

40 Prozent aller bestätigten Coronafälle sind in den letzten 14 Tagen aufgetreten. Und ähnlich könnte es vorerst weitergehen.

Südostschweiz
24.10.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Die Corona-Fallzahlen steigen im Kanton Glarus stark an.
Die Corona-Fallzahlen steigen im Kanton Glarus stark an.
SYMBOL / PIXABAY

Vorgestern ist im Kanton Glarus ein 84-jähriger Mann im Zusammenhang mit der Coronapandemie verstorben. Er litt aber an einer Vorerkrankung, wie die Nachrichtenagentur SDA meldete. Der Corona-Todesfall ist der 14. insgesamt und der erste seit über vier Monaten.

Ob der Verstorbene in einem Altersheim oder in einer eigenen Wohnung wohnte, als er sich mit dem Coronavirus ansteckte, war gestern auf Anfrage nicht zu erfahren. Regierungsrat Rolf Widmer, der das Departement Finanzen und Gesundheit leitet, verwies auf den Schutz der Persönlichkeit, der keine weiteren Angaben erlaube.

Allgemein sagte Widmer aber, jedes Heim habe ein Schutzkonzept erarbeitet, das beim Auftreten eines Corona-Falls umgesetzt werde: «Die Heime sind darauf vorbereitet.»

Fallzahlen im Kanton Glarus. Quelle: Kanton Glaurs, Grafik: Südostschweiz
Fallzahlen im Kanton Glarus. Quelle: Kanton Glaurs, Grafik: Südostschweiz

Heiss: Anlässe und Familien

Die Summenkurve aller bestätigten Glarner Coronafälle ist in den letzten zwei Wochen steil angestiegen. Waren es am 9. Oktober noch knapp unter 200, so sind bis gestern 132 Fälle oder 67 Prozent dazugekommen. Anders gesagt: Vier von zehn Coronafällen sind im Kanton Glarus in den letzten 14 Tagen aufgetreten. Während für alle vorherigen Fälle volle 213 Tage vergangen waren seit dem 10. März.

Nach den Gründen für dieses steile Wachstum gefragt, erklärt Widmer: «In der Vergangenheit haben sich relativ viele Leute an Anlässen angesteckt, vor allem am Bluebox-Event, dann aber auch an privaten Anlässen.» Von solchen Herden gelangt das Virus in die Familien, und «wir stellen fest, dass rund 50 Prozent der Ansteckungen in der Familie passieren.»

Alle auftretenden Coronafälle würden mit der Kontaktverfolgung bearbeitet, und die ganze Familie müsse in Quarantäne, erklärt er das Vorgehen. Positiv getestete Familienmitglieder müssen dann in die Isolation.

Der Bremsweg ist nicht kurz

Im Moment steckt eine positive Person im Durchschnitt rund 1,5 weitere Menschen an. Mit dieser Reproduktionsrate werde die Glarner Coronakurve noch während mindestens zehn Tagen weiter ansteigen, so die Prognose von Widmer. Die Massnahmen, die der Bundesrat vor zehn Tagen ergriffen hat, würden hoffentlich zu einem Abflachen der Summenkurve führen.

Sicher werde der Bundesrat am Mittwoch nochmals schärfere Schutzmassnahmen verfügen. Bis sie greifen, würden weitere etwa zehn Tage vergehen. Im Ganzen würden die Zahlen innert etwa 30 Tagen abflachen, zeigt sich Widmer überzeugt: «Es wird zwar auch dann weitere Fälle geben, aber weniger als die täglich zehn, die im Schnitt der letzten zwei Wochen täglich neu dazugekommen sind.»

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In den Familien gibt man die Ansteckungen zwar weiter, aber in die Familien kommt es nur von aussen rein.
"innert etwa 30 Tagen abflachen" Das würde bedeuten das die 7 Tage -Verdoppelungen bis dahin anhalten würden. Dann wären mehr als 2000 Fälle in Glarus möglich

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