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Höhepunkt der Lungenkrankheit in China in einer Woche

Der Ausbruch der neuen Lungenkrankheit in China wird nach Einschätzung eines führenden chinesischen Lungenexperten erst in sieben bis zehn Tagen seinen Höhepunkt erreichen. Frühe Entdeckung und frühe Isolation seien entscheidend, um das Virus in den Griff zu bekommen.

Agentur
sda
29.01.20 - 06:28 Uhr
Ereignisse
Ein chinesischer Lungenspezialist erwartet, dass das Coronavirus in einer Woche seinen Höhepunkt erreicht haben wird. Bis dahin ist der Mundschutz ein probates Mittel gegen eine Ansteckung.
Ein chinesischer Lungenspezialist erwartet, dass das Coronavirus in einer Woche seinen Höhepunkt erreicht haben wird. Bis dahin ist der Mundschutz ein probates Mittel gegen eine Ansteckung.
KEYSTONE/AP

«Es ist sehr schwierig, definitiv vorherzusagen, wann der Ausbruch seinen Höhepunkt erreicht», sagte der Chef des nationalen Expertenteams im Kampf gegen das Virus, Zhong Nanshan, in einem Mittwoch verbreiteten Interview der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

«Aber ich denke, in einer Woche oder zehn Tagen wird der Höchststand erreicht werden - und danach wird es keinen Anstiege im grossen Stil mehr geben.» Eine Impfung sieht der Experte so schnell nicht. Die Entwicklung werde drei bis vier Monate oder auch länger dauern.

Der neuartige Erreger gleiche vom Ursprung her einem Virus, das 2017 in Fledermäusen entdeckt worden sei. Das 2019-nCov genannte neue Virus habe vermutlich einen Zwischenwirt in einem wilden Tier, sagte Zhong Nanshan. Es wird vermutet, das das Virus seinen Ausgang auf einem Markt in der zentralchinesischen Stadt Metropole hatte, wo auch Wildtiere zum Verzehr verkauft wurden.

Er glaube nicht, dass der Ausbruch so lange dauern werde wie die Sars-Pandemie vor 17 Jahren, die sechs Monate dauerte. Sars steht für «Severe Acute Respiratory Syndrome», also Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Es war anfangs vertuscht worden, so dass es Monate dauerte, bis das ganze Ausmass bekannt wurden. Rund 8000 Menschen erkrankten, 800 starben.

China habe drastische Massnahmen ergriffen, besonders für die Früherkennung und frühe Quarantäne, sagte Zhong Nanshan. «Wir sind ausreichend zuversichtlich, einen grösseren Ausbruch oder eine Wiederkehr zu verhindern, solange diese beiden Massnahmen ergriffen werden.» Es müsse aber auch noch viel geforscht werden.

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