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Schloss Rapperswil bekommt in Vevey prominenten Auftritt

Der Kanton St. Gallen präsentierte sich an der Fête des Vignerons als Kanton mit vielen Facetten. Einen prominenten Auftritt erhielten auch die Rapperswiler Altstadt mit Schloss und Knies Kinderzoo.

Südostschweiz
22.07.19 - 01:35 Uhr
Ereignisse
Altstadt im Fokus: Die Rapperswiler Vertreter bringen den Festbesuchern in Vevey das Schloss und weitere Sehenswürdigkeiten näher.
Altstadt im Fokus: Die Rapperswiler Vertreter bringen den Festbesuchern in Vevey das Schloss und weitere Sehenswürdigkeiten näher.
RAPPERSWIL ZÜRICHSEE TOURISMUS

Die Fête des Vignerons in Vevey ist ein Fest der Superlative. Am Donnerstag ging die letztmals 1999 durchgeführte Grossveranstaltung los, bis zum 11. August wird in Vevey gefeiert. Erwartet werden rund eine Million Gäste – im Schnitt also etwa 40 000 pro Tag. Die Fête des Vignerons ist eine Hommage an die Weinbaukultur im Gebiet Lavaux im nördlichen Teil des Genfersees. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wird dies mit einer spektakulären Aufführung und der Krönung der Weinbauern und Rebarbeiter zelebriert. Dieses spezielle Winzerfest findet nur etwa alle 20 Jahre statt. Als erster Deutschschweizer Kanton durfte sich am gestrigen Sonntag der Kanton St. Gallen in der Romandie am Fest der Winzer präsentieren. Mit im Gepäck hatte die St. Galler Delegation um Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann neben St. Galler Wein und Bier natürlich auch Olma-Bratwürste. Der Kanton liess sich den Auftritt am Genfersee eine Viertelmillion kosten.

Magische Nächte: Die 20 000 Sitzplätze fassende Arena ist das Herzstück der Fête des Vignerons in Vevey.
Magische Nächte: Die 20 000 Sitzplätze fassende Arena ist das Herzstück der Fête des Vignerons in Vevey.
VALENTIN FLAURAUD/KEYSTONE

Mit dem Motto «On se connaît?» versuchte der Kanton einen Brückenschlag. Denn noch immer sei für viele Ostschweizer die Romandie weit weg – und umgekehrt. Die Gäste in Vevey konnten dank Liveübertragungen auf verschiedenen Grossleinwänden einige der schönsten St. Galler Orte virtuell besuchen. Zu den ausgewählten Destinationen gehörten: die Altstadt von Rapperswil, Knies Kinderzoo, das Heidiland mit Heididorf als bekannte Wein- und Touristikregion, das Toggenburg mit seiner Klangwelt, das Textilmuseum und die Stadtbibliothek St. Gallen. Die Liveübertragung erfolgte den ganzen Tag über von 8.45 bis 19 Uhr. Im grossen Stadion, das 20 000 Personen fasst, lief vor der grossen Winzer-Show zudem ein zweiminütiger Imagefilm über den Kanton. Überraschend: Der St. Galler Stiftsbezirk kam darin nicht vor, dafür viele Landschaften des Kantons – und das Schloss Rapperswil, das mit einem Drohnenüberflug in Szene gesetzt wurde. «Wir wollten bewusst weniger bekannte Seiten des Kantons zeigen», sagt Thomas Zuberbühler, Leiter Kommunikation beim Kanton. So wüssten viele nicht, dass Rapperswil-Jona zu St. Gallen gehört.

Live aus Rapperswil: Stadtführer Wisy Vorburger erzählt Wissenswertes zur Altstadt.
Live aus Rapperswil: Stadtführer Wisy Vorburger erzählt Wissenswertes zur Altstadt.
ANTOINETTE LÜCHINGER

Liveübertragung aus Rapperswil

Während der Liveübertragung am Sonntagmorgen präsentierte sich Rapperswil leider von seiner regnerischen Seite. Unbeeindruckt fuhren Moderatorin Mireille Jaton und ihre Crew nach der Besichtigung der Stadtsilhouette vom Seedamm aus mit einem Tuk-Tuk auf dem Fischmarktplatz vor. Die Moderation und alle Interviews erfolgten auf Französisch. Während Stadtführer Wisy Vorburger von der Lützelau und ihrer Geschichte und der Gründungszeit der Stadt Rapperswil erzählte, fuhr Inselwart Joe Kunz mit seinem Lütz-Shuttle vorbei und grüsste. Danach wurde die schöne Hintergasse mit dem kleinen Rosengarten und dem Bleulerhaus erkundet.

Altstadt-Vertreter: Café-Besitzerin Anita Bachmann und Gewerbevertreter Olivier Senn stehen Moderatorin Mireille Jaton auf Französisch Red und Antwort.
Altstadt-Vertreter: Café-Besitzerin Anita Bachmann und Gewerbevertreter Olivier Senn stehen Moderatorin Mireille Jaton auf Französisch Red und Antwort.
ANTOINETTE LÜCHINGER

Sodann begab sich der Trupp zum Hauptplatz, wo bereits zwei Gäste mit Strohhut am Stehtischchen warteten. Es waren dies Anita Bachmann, seit vierzehn Jahren Besitzerin des Café «Hintergasse» als Vertreterin der Gastronomie und Olivier Senn, Besitzer des Specimen Style Shops als lokaler Ladenbesitzer. Das traditionsreiche Café gibt es bereits seit vierzig Jahren, erfuhr man im Laufe des Interviews mit Jaton. Und Olivier Senn werde ab Januar 2020 das Präsidium des Vereins Einkaufsziel Rapperswil-Jona übernehmen und sich um die lokalen Ladenbesitzer kümmern und deren Interessen vertreten. Auf das «Lädelisterben» angesprochen, erklärte Senn, man kenne dies auch hier. Rapperswil sei jedoch ein beliebter Ausflug- und Einkaufsort. Dann stiess das Trio mit dem lokalen Lenggiser Weisswein auf die Fête des Vignerons an.

Knie erklärt seinen Kinderzoo

Inzwischen hatte sich der Himmel etwas gelichtet. Nächste Station war Knies Kinderzoo. Franco Knie senior und Benjamin Sinniger von der Kinderzoo-Direktion gaben sich die Ehre. Franco Knie entstammt der sechsten Generation der Zirkusfamilie. Die Elefantendressur zieht sich wie ein roter Faden durch seine Biografie. Zum 100-Jahr-Jubiliäum des Zirkus 2019 stehen jedoch statt Elefanten Papageien und Mini-Pigs im Scheinwerferlicht. Es sei ihm nicht leicht gefallen, die Elefantenshow 2016 aufzugeben, erklärte Knie in fliessendem Französisch. Heute leben die asiatischen Elefanten im Kinderzoo. Man beteilige sich am europäischen Zuchtprogramm und halte die Elefanten tiergerecht im Matriarchat. Für 2020 sind einige Erneuerungen im Kinderzoo geplant, etwa eine multifunktionale Halle, ergänzte Sinniger. Und schon ging es weiter für Moderatorin Jaton zur nächsten Station im Heidiland.

Sattelfest: Franco Knie sen. bit der Moderatorin auf Französisch Auskunft zum Kinderzoo.
Sattelfest: Franco Knie sen. bit der Moderatorin auf Französisch Auskunft zum Kinderzoo.
ANTOINETTE LÜCHINGER
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