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Hunderttausende Verzweifelte im Zyklon-Gebiet

Im Katastrophengebiet im südöstlichen Afrika sind Hunderttausende Menschen auf Hilfe angewiesen. Die Nothelfer gehen von mindestens 1,7 Millionen Betroffenen in Mosambik, Malawi und Zimbabwe aus, wie das Uno-Nothilfebüro (Ocha) am Freitag in Genf berichtete.

Agentur
sda
22.03.19 - 14:14 Uhr
Ereignisse
Überlebende des Tropensturms bei der Ankunft in einem Zentrum des Roten Kreuzes in der mosambikanischen Stadt Beira.
Überlebende des Tropensturms bei der Ankunft in einem Zentrum des Roten Kreuzes in der mosambikanischen Stadt Beira.
KEYSTONE/EPA IFRC/DENIS ONYODI/RED CROSS RED CRESCENT

Unzählige verzweifelte Menschen warten eine Woche nach dem Durchzug des Zyklons «Idai» immer noch auf Nahrung und Trinkwasser. Doch für den Einsatz im Katastrophengebiet stehen bislang nur elf Helikopter zur Verfügung. Ein weiterer sei auf dem Weg, sagte ein Ocha-Sprecher.

Viele Menschen konnten sich wegen der rasch steigenden Wassermassen nach dem Tropensturm nur auf Hausdächer und Bäume retten und mussten dort tagelang auf Hilfe warten.

Wie viele Menschen nach dem verheerenden Tropensturm noch auf Rettung angewiesen sind, konnten die Uno-Helfer nicht genau sagen. Sie gingen zurzeit von 600«000 Betroffenen in Mosambik, 840»000 in Malawi und 250'000 in Simbabwe aus. Was im Einzelfall konkret benötigt werde, sei weiter unklar.

Die Hälfte der Betroffenen seien Minderjährige, schätzt das Uno-Kinderhilfswerk Unicef. Viele Menschen sammelten sich in informellen Lagern mit katastrophalen Zuständen, sagte ein Sprecher. Vor allem für Kinder seien diese Lager nicht sicher.

Nach tagelangem Warten auf Trinkwasser und Nahrung seien aufgebrachte Reaktionen der Menschen verständlich, so Ocha-Sprecher Jens Laerke nach Fernsehbildern von grossen Menschenmengen, die sich auf viel zu kleine Lieferungen stürzten. «Dies sind Verzweifelte, und niemand kann einer Mutter oder einem Vater etwas vorwerfen, wenn er versucht, Wasser zu ergattern», sagte Laerke.

Die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» hat in der schwer getroffenen Hafenstadt Beira in Mosambik eine mobile Klinik gestartet. Die ersten Patienten hätten am Donnerstag behandelt werden können.

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