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Zeichnungen lassen Schulen leuchten

Der international bekannte Lichtkünstler Gerry Hofstetter projiziert unter dem Patronat der Hochschule für Heilpädagogik Werke von Kindern auf über zwei Dutzend Schweizer Schulhäuser – am Dienstag in Bonaduz.

Jano Felice
Pajarola
17.12.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Ein Beispiel: Die Lichtkunsttour erhellt das Zürcher Schulhaus Milchbuck.
Ein Beispiel: Die Lichtkunsttour erhellt das Zürcher Schulhaus Milchbuck.
PRESSEBILD

Es wird ein Adventsfenster der aussergewöhnlichen Art sein, wenn am Dienstagabend um 17 Uhr an der Bonaduzer Schule das Licht angeht. Kein Geringerer als der renommierte Lichtkünstler Gerry Hofstetter – in Graubünden unter anderem bekannt von einer Beleuchtungsaktion an der Kirche Mistail – wird das Gebäude in Szene setzen, und das mithilfe der Bonaduzer Schulkinder. Diese nämlich haben die rund 100 Bilder zu den Themen Wünsche, Bildung, Arbeit und Zukunft gemalt, die Hofstetter in zwei Showblöcken an die Aussenwände des Schulhauses projizieren wird.

«Bildung für alle: Schulen im Rampenlicht», so heisst die Tournee, in deren Rahmen seit Mitte November 26 Schulgebäude in der Deutschschweiz und in Liechtenstein von Hofstetter beleuchtet werden. Es sind die Trägerkantone der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich, die sich an der Aktion beteiligen können, denn die HfH hat die Idee initiiert und das Patronat übernommen. Er habe an der HfH 2017 eine Innenbeleuchtung zu Weihnachten gestaltet, so Hofstetter, und daraufhin sei die Frage aufgekommen: Könnte man auf diese Weise auch aussen sichtbar machen, was innen gelehrt wird? Daraus ist die Lichtkunsttour entstanden, die nun auch in Bonaduz halt macht. Das Ziel dabei: Integration optisch zeigen. «In gestalterischen Werken kann man nicht mehr erkennen, ob ein Kind leistungsstark ist oder angepasste Lernziele braucht», betont die Bonaduzer Schulleiterin Monika Zimmermann. Die Unterschiede lösen sich auf.

Bonaduz habe man – als notabene einzige Bündner Schule – ausgewählt, weil einer der dortigen Lehrer während seines Masterstudiums zum Protagonisten in einem Imagefilm für die HfH geworden sei, erklärt Hofstetter. An den bisher besuchten Orten sei die Aktion auf grossen Anklang gestossen, «mehr, als wir erwartet hätten. Man nimmt plötzlich wahr, was die Lehrkräfte in der Schule leisten. Und dass die Kinder ihre Kunstwerke plötzlich so gross sehen können statt nur auf einem A4-Blatt, dieses Erlebnis werden sie nicht so schnell vergessen.» 2019 soll die Aktion notabene eine Fortsetzung finden – vielleicht auch in anderen Bündner Gemeinden.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist.

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