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Sturm «Fabienne» fegt mit Böen von über Tempo 130 über die Schweiz

Pünktlich zum astronomischen Herbstanfang ist Sturmtief «Fabienne» am Sonntagabend mit Böen von bis zu Tempo 130 über die Schweiz gefegt. Es wurden Bäume ausgerissen und der Flugverkehr durcheinander gewirbelt.

Agentur
sda
24.09.18 - 11:49 Uhr
Ereignisse
Das Sturmtief "Fabienne" bescherte der Schweiz am Sonntag turbulente Abend- und Nachtstunden. Im  Vergleich kam sie aber glimpflich davon. Das Bild zeigt ein von dem Sturm zerstörtes Haus im deutschen Bundesland Sachsen.
Das Sturmtief "Fabienne" bescherte der Schweiz am Sonntag turbulente Abend- und Nachtstunden. Im Vergleich kam sie aber glimpflich davon. Das Bild zeigt ein von dem Sturm zerstörtes Haus im deutschen Bundesland Sachsen.
KEYSTONE/DPA/BERND MAERZ

Die Winde erreichten örtlich Böen von über 100 Kilometern pro Stunde (km/h), wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Auf dem Uetliberg erreichten Sturmböen 119 km/h, auf dem St. Chrischona bei Basel wurde eine Windböe von Tempo 113 gemessen. In den Bergen erreichte der Sturm Orkanstärke. Auf dem Säntis SG und dem Chasseral BE blies es mit bis zu Tempo 132.

Im Flachland wurden laut SRF Meteo knapp 110 km/h gemessen. In Ipsach BE wurden 109 km/h erreicht, in Glarus 107 km/h.

Die stürmischen Winde wurden begleitet von lokalen Gewittern und kräftigem Regen. Abgesehen von umgestürzten Bäumen und einer laut Medienberichten losgerissenen Fensterputz-Gondel am Flughafen Zürich wurde über grössere Schäden zunächst nichts bekannt.

Bei dem Durchzug der Kaltfront produzierten die eingelagerten Gewitter auch 423 Blitze.

50 Schadensmeldungen im Kanton Bern

Die Berner Kantonspolizei erhielt nach dem Sturmtief «Fabienne» mehr als 50 Schadensmeldungen, wie sie am Montagmorgen per Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Die meisten Meldungen kamen aus dem Berner Jura und dem Seeland. Meist ging es um umgestürzte Bäume oder Äste auf den Strassen. Laut Polizei wurde niemand verletzt. An zahlreichen Orten standen Feuerwehrleute im Einsatz, um aufzuräumen.

Im Kanton Luzern führten die Sturmwinde dazu, dass in Sempach und Dagmersellen je ein Baum umfiel. In Dagmersellen wurde zudem eine Bahnunterführung mit Regenwasser angefüllt und in Luzern musste ein überschwemmter Keller ausgepumpt werden.

Jahrmarkt geräumt

In der Stadt Zürich war am Abend ein Teil des Bahnhofquais vorsichtshalber für den Verkehr gesperrt. Gründe waren laut Polizei der Sturmwind und die einsturzgefährdete Brandruine in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Sperrung wurde am frühen Morgen wieder aufgehoben, wie eine Mitarbeiterin der Stadtpolizei auf Anfrage sagte.

In Siebnen im Kanton Schwyz war der traditionelle Jahrmarkt am Sonntag vorsorglich bis am Montagmorgen unterbrochen worden. Sämtliche Stände und Chilbibahnen wurden geschlossen und der Markt geräumt, wie die Polizei mitteilte. Bei der Kantonspolizei Schwyz ging aus dem gesamten Kantonsgebiet ein Dutzend Meldungen über umgestürzte Signalisationen und umgestürzte Bäume ein. In Seewen und Galgenen wurde je ein Dach abgedeckt.

Flugzeuge mit grossen Verspätungen

Der Sturm wirbelte den Flugverkehr kräftig durcheinander. An den Flughäfen von Zürich, Basel und Genf kam es am Abend gemäss Fluginformationen bei praktisch allen Starts und Landungen zu grösseren Verspätungen von teils über einer Stunde. Einzelne Flüge etwa nach Österreich und Deutschland wurden gestrichen oder umgeleitet.

Am Flughafen Zürich waren vorübergehend keine Starts und Landungen erlaubt, wie aus Flugaufzeichnungen hervorging. Mehrere Flieger mussten durchstarten, andere Warteschlaufen drehen. Im Verlauf der Nacht flaute der Wind allmählich ab.

23 Grad zum Frühstück

Im Tessin stiegen die Temperaturen mit dem Nordföhn am Montagmorgen rasch an. Nach Angaben von SRF Meteo wurden in Chiasso schon kurz nach 5 Uhr 23 Grad gemessen. Damit erlebte der Südkanton eine Tropennacht. Auf der Alpennordseite war es demgegenüber empfindlich kühler.

Bis zum Freitag bestimmt ein Hoch das Wetter im Alpenraum. Es ist oft sonnig, bis Mittwoch aber noch frisch. Am Donnerstag meldet sich der Altweibersommer. Beidseits der Alpen steigen die Temperaturen auf wieder deutlich mehr als 20 Grad an und vor allem in den Bergen wird es sehr mild. Auf 2000 Metern werden etwa 16 Grad erreicht.

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