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Das Italienischbünden der Kinder

Silva
Brocco-Ponzio
26.04.21 - 04:30 Uhr

Das Zusammenleben der Sprachen und Kulturen in Graubünden: Das ist das Thema der Kolumne «Convivenza», die wöchentlich in der «Südostschweiz» und der romanischen Tageszeitung «La Quotidiana» publiziert wird.

1951 entstand «Dono di Natale» (heute «Mondo nostro»), das historische Heftchen der Pro Grigioni Italiano (PGI) für Kinder. Die Autoren der veröffentlichten Texte und Bilder sind Kinder, das heisst, die Primarschüler Italienischbündens, unter der Aufsicht ihrer Lehrer und einer Gruppe Studenten der Pädagogischen Hochschule Graubünden. Das Heftchen wird in den Primarschulen und Kindergärten des Bergells, der Moesa, des Puschlavs und Churs (Schulhaus Rheinau) verteilt.

Schon seit jeher ist das Ziel von «Mondo nostro», die Schüler der verschiedenen Regionen einander näherzubringen durch eine Publikation, die es ihnen ermöglicht, Anregungen und Ideen zu diversen Themen zu teilen. Und zu beginnen, die Existenz einer Verbindung und einer gemeinsamen Identität wahrzunehmen, obwohl man viele Kilometer voneinander weg lebt.

Das in diesem Jahr für die neue Ausgabe des Heftchens gewählte Thema ist jenes der gegenseitigen Entdeckung innerhalb Italienischbündens: Durch Texte und Zeichnungen haben die Kinder erzählt, was sie von den anderen Regionen kennen, indem sie Informationen recherchiert, eigene Erlebnisse erzählt oder von der Vorstellungskraft Gebrauch gemacht haben. Ihre Werke werden im Laufe des Jahres in einer Ausstellung in der Mesolcina gezeigt (mit Replik im Puschlav), die es den Klassen ermöglichen wird, einander zum ersten Mal auch persönlich kennenzulernen.

Dieses Projekt hat uns ermöglicht zu verstehen, wie wichtig es ist, die gegenseitige Neugier zu stimulieren und dazu zu animieren, schon im jüngsten Alter auszukundschaften, was man nicht oder nur teilweise kennt. In den Erzählungen der Kinder erkennt man nämlich sowohl den Wunsch, vom eigenen Territorium und seinen Schönheiten zu berichten, wie auch das Interesse, das diese Art von Arbeit gegenüber anderen Regionen geweckt hat.

Mit ihren Arbeiten haben die Schüler von ihrem Italienischbünden erzählt und so herausgestrichen, was sie beeindruckt hat oder was sie in Zukunft persönlich kennenlernen möchten. Sie haben so einen Faden gezogen zwischen den verschiedenen Regionen. So werden beispielsweise die Kirchlein von Rossa im Calanca, das Schloss von Mesocco im Misox, das Schloss Castelmur im Bergell oder die Casa Tomè im Puschlav tatsächlich Teil eines gemeinsamen Kulturgutes, das es zu schätzen und zu teilen gilt. 

Angetrieben von einer offenen Neugier ohne Vorurteile, haben die Kinder den Grundstein für eine interessante Reise gelegt, die zusammen mit den Erwachsenen erlebt werden kann: eine Reise, die innerhalb eines Italienischbündens, das zu einem geteilten Raum wird, in dem die Einwohner sich selbst und ihre Eigentümlichkeit ausdrücken können, dabei aber den Wert der andern und die Verbindung mit ihnen erkennen können.

Ich hoffe, dass diese gegenseitige Entdeckung, die ihren Höhepunkt mit dem Treffen einiger Klassen erreicht, für die Schüler eine Gelegenheit darstellt, sich näher kennenzulernen und Verbindungen zu knüpfen, die sich mit der Zeit entwickeln und verstärken können. Es soll also alles in allem der Anfang einer Reise sein, die gemeinsam begangen wird.

*Silva Brocco-Ponzio hat einen Bachelor in Geschichtswissenschaften an der Universität Roma TRE absolviert. Seit August 2020 ist sie Kulturschaffende bei der Pro Grigioni Italiano im Misox

 

Il Grigionitaliano dei bambini

Nel 1951 nasceva «Dono di Natale» (oggi «Mondo nostro»), lo storico giornalino per bambini della Pro Grigioni Italiano (Pgi). Gli autori dei testi e delle immagini pubblicate sono gli stessi bambini, ovvero gli alunni delle scuole elementari del Grigionitaliano, sotto la supervisione dei loro docenti e di un gruppo di studenti dell’Alta scuola pedagogica dei Grigioni. Il giornalino è poi distribuito nelle scuole elementari e dell’infanzia di Bregaglia, Moesano, Valposchiavo e Coira (Rheinau).

Da sempre l’obiettivo di «Mondo nostro» è quello di avvicinare gli allievi delle diverse regioni, attraverso una pubblicazione che permetta loro di condividere spunti e idee su diversi temi e di iniziare a percepire l’esistenza di un legame e di un’identità comune, benché vissuti a molti chilometri di distanza.

Il tema scelto quest’anno per il nuovo numero del giornalino è stato quello della reciproca scoperta all’interno del Grigionitaliano: attraverso scritti e disegni i bambini hanno raccontato ciò che conoscono delle altre regioni, ricercando informazioni, affidandosi ad esperienze vissute o all’immaginazione. I loro lavori saranno i protagonisti di un’esposizione che avrà luogo nel Moesano (con replica in Valposchiavo) nel corso dell’anno e che permetterà alle classi di incontrarsi per la prima volta anche di persona.

Questa iniziativa ci ha consentito di comprendere quanto sia importante stimolare la reciproca curiosità e spingere ad esplorare, già in giovanissima età, ciò che non si conosce o si conosce solo in parte. Dalle narrazioni dei bambini traspare infatti sia il desiderio di raccontare il proprio territorio e le sue bellezze, sia l’interesse che questo genere di ricerca ha suscitato nei confronti delle altre regioni.

Attraverso i loro lavori, gli alunni hanno raccontato il loro Grigionitaliano, mettendo in evidenza ciò che li ha colpiti o che vorrebbero conoscere di persona in futuro e creando così un primo filo invisibile tra le diverse regioni. Così facendo, per fare un esempio, le chiesette di Rossa in Calanca, il castello di Mesocco in Mesolcina, il Palazzo Castelmur in Bregaglia o la Casa Tomè in Valposchiavo diventano davvero parte di un patrimonio comune, da valorizzare e condividere.

Mossi da una curiosità aperta e priva di pregiudizi, i bambini hanno posto le basi per un interessante viaggio, che potrà essere vissuto insieme agli adulti: quello all’interno di un Grigionitaliano che diventa spazio condiviso, in cui esprimere sé stessi e le proprie peculiarità, riconoscendo tuttavia il valore degli altri e il legame con essi.

Mi auguro che questa esperienza di reciproca scoperta, che culminerà nell’incontro tra alcune classi, possa rappresentare per gli allievi un’occasione per conoscersi da vicino e per instaurare dei legami capaci di svilupparsi e rafforzarsi nel tempo. Che possa essere, in definitiva, l’inizio di un viaggio da percorrere insieme.

*Silva Brocco-Ponzio ha conseguito il bachelor in Scienze storiche presso l’Università degli studi Roma Tre. Dall’agosto 2020 è operatrice culturale per la Pro Grigioni Italiano nel Moesano.

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Ich bin Deutscher mit Ferienwohnung in Disentis. Ich bin immer sehr beeindruckt über die Sprachvielfalt in der Schweiz und wünschte, dass es in Deutschland auch so wäre. Die vier Landessprächen müssen unbedingt "gleichrangig" gefördert werden!