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Brand kritisiert die Spitallandschaft scharf

Der Verwaltungsratspräsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse, Heinz Brand, hat die Spitallandschaft kritisiert. «Es gibt in der Schweiz durchaus noch erhebliches Sparpotenzial bei den Spitälern», sagte er dem «Blick» vom Montag.

Agentur
sda
29.06.20 - 06:26 Uhr
Politik
Der Präsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse, Heinz Brand, hat zahlreiche Vorschläge zur Transformation des Schweizer Gesundheitswesens vorgelegt. (Archivbild)
Der Präsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse, Heinz Brand, hat zahlreiche Vorschläge zur Transformation des Schweizer Gesundheitswesens vorgelegt.
KEYSTONE

Gerade die Coronavirus-Krise habe gezeigt, dass das Angebot noch optimiert werden könne, betonte er. «Im intensivmedizinischen Bereich ist das Angebot zu klein, bei den klassischen Spitälern dagegen zu gross», erklärte Brand.

Flexibler Einsatz nötig

Zudem müsse der Spitalbereich generell dynamischer werden und in der Lage sein, sich schneller auf die wechselnde Nachfrage einzustellen, forderte der Santésuisse-Präsident. «Heute geht es darum, dass sowohl Personal als auch Geräte flexibler eingesetzt werden können», sagte er.

Zudem gab er bezüglich der anstehenden Prämienrunde in der Grundversicherung gewisse Entwarnung. «Wegen Corona werden die Prämien nicht steigen. Das kann ich versprechen», hob er hervor. Die Krankenversicherer hätten über die Jahre Reserven gebildet, daraus könnten sie nun allfällige Zusatzkosten bestreiten. «Auch auf eine zweite Welle sind die Kassen finanziell vorbereitet», gab sich Brand überzeugt. Die Krankenkassenprämien könnten aber ohnehin nicht mehr beliebig weiter steigen, betonte er gegenüber dem «Blick».

Kaum Gehör für die Versicherten

Sorgen macht sich der Santésuisse-Präsident allerdings über die Vertretung der Prämienzahler im Parlament. «Die Leistungserbringer wie Ärzte, Spitäler oder Spitex sind im Parlament deutlich besser vertreten als die Krankenkassen», sagte er. Weniger als zehn Parlamentarier hätten einen Bezug zu den Kassen. «Die Vertretung der Prämienzahler ist stark unter Druck.» Sie befände sich regelrecht in der Defensive, warnte er.

Der Verband versuche die enorme Entwicklung im Angebotsbereich zu dämpfen. Dazu gehöre etwa das sogenannte Referenzpreissystem für Generika, also für Medikamente, deren Patentschutz ausgelaufen ist. Es gehe allein hierbei um eine Sparpotenzial von 400 Millionen Franken, sagte der Santésuisse-Präsident. Und der Marktanteil von Generika läge in der Schweiz erst bei gut 20 Prozent - im Ausland seien es teilweise sogar über 80 Prozent, was weitere Einsparmöglichkeiten signalisiere.

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Diese Aussagen kommen gerade von Heinz Brand! Er war Jahre-lang in irgend einer Funktion beim Spital Schiers tätig. Dannzumal hörte man nichts von Sparen bei den Spitälern. War es nicht auch Heinz Brand, der vor einigen Jahren eine höhere Fanchise für Prämienzahler forderte? Nun hat er mit seinem Amt beim Krankenkassenverband plötzlich die Seite und wie nicht anders zu erwarten auch seine Meinung geändert. Jetzt sollen die Spitäler sparen. Und plötzlich sieht er, dass die Prämienzahler im Parlament nicht gut vertreten sind. War das vor ein paar Jahren anders? Nein. Das ist das beste Beispiel wie unsere Politiker in Bern das Volk für dumm verkaufen und Ihre Meinungen je nach ihren "Ämtli" anders rüberbringen. Sie vertreten nicht das Volk sondern ihre gutbezahlten Nebentätigkeiten. Klientelpolitik vom Feinsten.

SO-Reporter

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