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Tomas Tamfal ist neuer Trainer des EHC Chur

Der EHC Chur hat Tomas Tamfal als neuen Cheftrainer und damit Nachfolger des Russen Konstantin Kuraschew engagiert. Der 52-Jährige hat zuletzt für den Swiss-League-Klub Ticino Rockets gearbeitet. Tamfal nimmt seine Arbeit beim Stadtklub sofort auf.

17.07.19 - 19:33 Uhr
Eishockey
Tomas Tamfal trainiert neu den EHC Chur.
Tomas Tamfal trainiert neu den EHC Chur.
KEYSTONE

Tomas Tamfal, 1966 in Tschechien geboren, wanderte vor über 20 Jahren nach Deutschland aus. Er war nie Eishockey-Profi, hat dafür an der Prager Karls-Universität studiert. Er promovierte im Fachbereich Sport, mit Schwerpunkt Eishockey-Methodik. Ungeachtet seines wissenschaftlichen Hintergrunds – als Theoretiker sieht er sich keinesfalls. Im Gegenteil. Er liebt seinen Sport, er liebt das Eishockey. Und Tamfal steht gerne auf dem Eis und arbeitet mit Spielern.

Der neue Coach des EHC Chur, der am Mittwochabend im Thomas-Domenig-Stadion dem Staff und danach seinem neuen Team vorgestellt wurde, soll beim MSL-Verein die von Konstantin Kuraschew eingeschlagene Arbeit mit jungen, hungrigen Spielern fortführen. Ob dies dem tschechisch-deutschen Doppelbürger gelingen wird, wird sich zeigen. In der Vergangenheit hat er primär in Nachwuchsabteilungen gearbeitet und im Aktiv-Eishockey keinerlei Erfolge vorzuweisen. Der Makel, er habe wenig Erfahrung mit Aktivmannschaften, ist mit Sicherheit nicht falsch. Tamfal trainierte einst zwar ein Team in der zweiten tschechischen Liga. Danach kümmerte er sich bei Adler Mannheim aber während elf Jahren ausschliesslich um Nachwuchsequipen.

Schon bei Kloten und Langnau tätig

Vor neun Jahren kam Tamfal in die Schweiz und feierte in der Folge mit den Kloten Flyers diverse Meistertitel – auf verschiedenen Juniorenstufen. Nach dem Beinahekonkurs der «Flieger» im Sommer 2012 wurde er als «Billiglösung» vom Junioren- zum Cheftrainer des NLA-Teams befördert. Obwohl die Zürcher über dem Strich rangiert waren, wurde Tamfal, der von den Entscheidungsträgern nie Rückendeckung erfahren hatte, kurz vor dem Qualifikationsende gefeuert. Der fristlosen Entlassung bei den Kloten Flyers folgte die Vertragsunterzeichnung beim NLB-Verein SCL Tigers. Auch Tamfals zweites Engagement im Schweizer Profi-Eishockey dauerte im Herbst 2013 nur wenige Wochen. Nach mehreren Niederlagen musste er am 15. Oktober als Cheftrainer gehen und für Bengt-Ake Gustafsson Platz machen.

Letztes Engagement im Tessin

Tamfal, der sich in der Folge erfolglos um eine Anstellung, zum Beispiel auch beim Bündner Traditionsklub EHC Arosa, bemühte, tauchte fast zwei Jahre ab, ehe er in der Saison 2016/17 die Nachfolge des neuen HCD-Coachs Christian Wohlwend antrat und das Elite-A-Team des HC Lugano übernahm. Gleichzeitig arbeitete der Vater von zwei erwachsenen Kindern seither auch als Assistenztrainer des Swiss-League-Vereins Ticino Rockets. Das Farmteam der NLA-Vertreter Ambri-Piotta, Lugano und neu des HC Davos verlässt Tamfal nun für den EHC Chur.

Am Mittwochnachmittag hat er den Vertrag mit dem Stadtklub unterzeichnet. Für die Klubchefs des Bündner MSL-Klubs sind damit turbulente Tage zu Ende gegangen. Nach dem Abgang mit Nebengeräuschen des Russen Konstantin Kuraschew hofft man beim EHC Chur nun auf eine sportlich erfolgreiche Saison. Verantwortlich dafür ist ab sofort Tomas Tamfal.

René Weber ist Leiter Sport Online/Zeitung. Er führt die Online- und Printredaktion der Zeitungen «Südostschweiz» und «Bündner Tagblatt» sowie des Portals «suedostschweiz.ch». René Weber arbeitet seit dem Jahr 2000 für die Medienfamilie Südostschweiz. Er hat in dieser Zeit von Grossanlässen wie Olympischen Spielen. Ski-Weltmeisterschaften und Fussball-Weltmeisterschaften, aber auch von Kantonalturn- und Schwingfesten, regionalen Eishockey- und Fussballspielen oder von Schützenversammlungen berichtet. Seit der Gründung gehört er der Organisation des Bündner Sportnacht an.

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Leider ein weiterer schlechter zusammen gebastleter Artikel gegen den EHC Chur von Rene Weber der an der Pressekonferenz nicht einmal anwesend war !
Für einen Sportchef sehr fraglich!

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