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SMI stürzt in Keller

Die Aktienmärkte waren am frühen Donnerstagnachmittag phasenweise im freien Fall. Der jüngste Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) bzw. die kommunizierten Massnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft haben die Märkte in keiner Weise beruhigt.

Agentur
sda
12.03.20 - 15:20 Uhr
Börse
Mit dem SMI geht es am Donnerstag talwärts.
Mit dem SMI geht es am Donnerstag talwärts.
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Im Gegenteil: Der SMI und auch andere wichtige Börsenindizes haben ihre Talfahrt nach 14 Uhr in dramatischer Weise beschleunigt. Der SMI zum Beispiel brauchte für den Fall von 8400 bis unter 8300 Punkte ziemlich genau 5 Minuten. Aktuell hat sich das wichtigste Schweizer Aktienbarometer wieder etwas gelöst von den Tiefstständen.

Um 15 Uhr notiert der SMI mit einem Minus von 8,46 Prozent auf 8'377,80 Punkten und damit 120 Punkte über dem Tagestief. Vom Höchststand vor 3 Wochen bis zum aktuellen Jahrestief (8254) hat der SMI damit knapp 27 Prozent eingebüsst. Das Tempo des Abschwungs sei erschreckend, heisst es denn auch im Markt.

Andere Aktienmärkte fallen im ähnlicher Grössenordnung: Beim deutschen Dax, dem britischen FTSE 100 und dem französischen CAC 40 sind es zwischen 9 und 10 Prozent. Der Dow Jones notiert derweil eine gute halbe Stunde nach Eröffnung 8 Prozent tiefer.

Konkret hat die EZB ein umfassendes Massnahmenpaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise bekannt gegeben, liess aber die Zinsen unverändert.

Unter anderem soll es neue Notkredite für Banken und höhere Anleihenkäufe geben, wie die Zentralbank am Donnerstag mitteilte. Sie wird ausserdem bis Jahresende ihre monatlichen Anleihekäufe um 120 Milliarden Euro erhöhen.

Das Paket wurde in ersten Reaktionen unterschiedlich beurteilt. «Es ist richtig, dass die EZB mehr Unternehmensanleihen kaufen wird», meinte etwa die VP Bank.

Das habe tatsächlich einen direkten positiven Einfluss auf die Unternehmensfinanzierung. Die EZB setze mit höheren Käufen von Unternehmensanleihen also an der richtigen Stelle an.

Das Euro-Franken-Währungspaar hat derweil nach dem EZB-Entscheid kurzfristig leicht zugelegt, notiert aktuell mit 1,0549 aber weiter deutlich unter der Marke von 1,06. Ob es daraus Handelsbedarf für die SNB gibt, muss sich noch zeigen. Die Nationalbank wollte zu den Massnahmen der EZB nichts sagen.

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